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Sport: Hinten ganz vorne

Mathias Klappenbach feiert den wahren Sieger dieser Tour

Wim Vansevenant hat es schon vor zwei Jahren verstanden. Nachdem er 2005 noch als Vorletzter der Tour de France das Ziel erreichte, gab er in den folgenden Jahren alles. 2006, 2007 und auch dieses Mal ist er der Radprofi, der als Allerletzter in Paris ankommt. Bravo!

Sicher muss er sich den hämischen Fragen stellen, wer ihm denn dieses wirkungslose Zeug angedreht hat oder warum er die Angst davor, sich im Hotelbadezimmer eine kleine Spritze zu setzen, nach all den Jahren immer noch nicht überwunden hat. Man kann sich doch auch helfen lassen! Wohl das ganze Gehalt wieder für die Familie und das kleine Häuschen ausgegeben? Das sind aber nur hilflose Sprüche all derer, die den neuen Trend verschlafen haben und immer noch an alten Gewohnheiten festhalten.

Die Tour wird wieder langsamer, und der Belgier fährt dabei vorneweg. Vansevenant wähnt sich – zu Recht – schon auf einer Stufe mit dem Rekordsieger Lance Armstrong. „Lance hat sieben Titel, ich habe einen anderen Rekord“, sagt er. So einfach ist es schließlich auch nicht, langsamer als die anderen zu sein, aber trotzdem mit ihnen zusammen anzukommen. Wenn Vansevenant tatsächlich nicht so schlecht ist, dass bei ihm alles Nachhelfen nichts nutzt, muss er jetzt als neues Vorbild des Radsports gelten.

Viel war bei dieser Tour de France von den Unbelehrbaren die Rede und nur noch wenig von der neuen Generation, mit der alles anders werden soll. Warum auch? Wim Vansevenant ist 36.

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