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Sport: Hinten in der Heimat

Skistar Hermann Maier enttäuscht beim Riesenslalom-Weltcup

Flachau (dpa). Ausgerechnet das Heimrennen von Hermann Maier endete für den österreichischen Skistar und seine Fans mit einer Enttäuschung. Der 31Jährige scheiterte beim Weltcup-Riesenslalom am Samstag auf der nach ihm benannten „Hermann- Maier-Weltcup-Strecke“ in Flachau nach einem Fahrfehler bereits im ersten Lauf. „Ein Heimrennen ist immer am schwierigsten. Im Moment ist im Riesenslalom das Gefühl noch nicht richtig da“, sagte Maier. Vor etwa 20 000 Fans landete Maier nur auf Platz 50. Kaum besser erging es Andreas Ertl aus Lenggries. Der Bayer verpasste als 41. im fünften Riesenslalom dieses Winters zum fünften Mal den Finaldurchgang.

Benjamin Raich verschaffte Österreich doch noch das ersehnte Erfolgserlebnis. Raich benötigte für seinen ersten Weltcupsieg seit zwei Jahren 2:22,52 Minuten und fing damit den nach dem ersten Lauf führenden Italiener Massimiliano Blardone (2:23,24) ab. Dritter wurde der Norweger Bjarne Solbakken. Maier behauptete mit 515 Punkten seine Führung im Gesamt-Weltcup vor seinem Landsmann Hans Knauß (440) und dem Norweger Lasse Kjus (438).

Vor den Augen seiner Eltern, die in Flachau eine Skischule besitzen, kam Maier auf seinem Heimatberg von Beginn an nicht so recht in Fahrt. Im unteren Streckenteil rutschte er auf dem Skischuh aus und schaffte nur noch mit Mühe das nächste Tor. Maier nahm es gelassen. „Ich bin froh, dass es vorbei ist. Die nötige Ruhe zu finden, ist zu Hause nicht so leicht.“ 28 Monate nach seinem schweren Motorradunfall, bei dem er beinahe ein Bein verloren hatte, setzte sich der Doppel-Olympiasieger von 1998 vielleicht auch zu sehr unter Druck. „Ich fahre im Training wirklich gute Läufe. Im Rennen will ich dann immer noch mehr“, meinte er. Wegen der rasanten Entwicklung in dieser Disziplin hat es Maier im Gegensatz zu Super-G und Abfahrt im Riesenslalom schwerer, den Anschluss an die Weltspitze zu vollziehen. „Ich habe vor der Saison gesagt, dass es im Riesenslalom am schwierigsten wird“, sagte er und fügte hinzu: „Es ist aber nur eine Frage der Zeit, wann ich auch wieder einen Riesentorlauf gewinne.“

Von diesem Ziel sind die Läufer des Deutschen Skiverbandes (DSV) weit entfernt. Auch im fünften Riesenslalom-Weltcup des Winters schaffte Andreas Ertl nicht den zweiten Durchgang. 0,44 Sekunden war er zu langsam, um sich für den zweiten Lauf zu qualifizieren. „Er ist momentan einfach nicht drauf. Da wird uns schonungslos unsere Riesenslalom-Schwäche aufgedeckt, das ist natürlich bitter“, sagte der Cheftrainer der Deutschen, Werner Margreiter.

Felix Neureuther (Partenkirchen) verzichtete nach gerade überstandener Grippe auf einen Start, will aber im Slalom am Sonntag dabei sein. Zumindest in dieser Disziplin überzeugten die DSV-Herren zuletzt. Mitte Dezember beim Weltcup in Madonna di Campiglio (Italien) wurde Neureuther überraschend Achter, Alois Vogl (Lohberg) fuhr auf Platz 11.

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