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Rahimov

© AFP

Historisches Debakel: Alle deutschen Boxer draußen

Es ist eine historische Pleite: Das erste Mal seit 80 Jahren wird kein deutscher Boxer bei Olympischen Spielen eine Medaille gewinnen. Mit Rustam Rahimow aus dem nordrhein-westfälischen Velbert hat sich am Mittwoch der letzte der vier deutschen Faustkämpfer aus dem Turnier verabschiedet.

Der deutsche Amateur-Boxsport hat die größte Pleite seiner Geschichte zu verkraften. Am Mittwoch schied mit Rustam Rahimow (Velbert) auch der letzte Faustkämpfer des mit vier Boxern ohnehin dünnen Aufgebotes schon in der ersten Runde des olympischen Turniers in Peking aus. Nach der indiskutablen 2:11-Niederlage im Bantamgewicht gegen den Usbeken Hoorshid Toijbajew folgte Rahimow den bereits zuvor gescheiterten Konstantin Buga (Berlin), Jack Culcay-Keth (Darmstadt) und Wilhelm Gratschow.

Damit erlebte Deutschland ein historisches Debakel: Erstmals seit 1928 blieben Boxer bei Olympischen Spielen ohne Medaille. Fassungslos stand Rahimow nach dem Kampf vor der Kabine. Der Olympia-Dritte von Athen war gegen den 19-Jährigen als Favorit in den Kampf gezogen. „Ich wusste, wie ich gegen ihn boxen muss. Aber im ersten Kampf muss man irgendwie durchkommen, um sich an das Turnier zu gewöhnen. Der junge Bursche hat mich aber abgefangen“, sagte der 33-Jährige, der mit Routine seine Kontertaktik ausspielen wollte.

Da er aber von der 2. Runde an im Rückstand war, gelang dies nicht. „Und Rustam ist ja nun nicht einer, der einen Kampf bestimmt“, sagte Bundestrainer Adolf Angrick, der das Kapitel Peking enttäuscht beendete: „Das waren meine letzten Spiele. So wollte ich nicht abtreten“, sagte der 64-jährige Berliner. Er kündigte eine genaue Analyse und Aufarbeitung des Debakels an. „Es wird einschneidende Maßnahmen brauchen, um den deutschen Boxsport wieder nach vorn zu bringen. Aber eine Zauberformel dafür gibt es nicht“, sagte Angrick. (dpa)

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