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Sport: Hockey-Herren im EM-Halbfinale

Die Herren sind weiter, die Damen müssen noch zittern

Barcelona. Die deutschen Herren haben bei der Feldhockey- Europameisterschaft in Barcelona vorzeitig das Halbfinale erreicht. Im vierten Gruppenspiel feierte der Titelverteidiger am Samstag beim 3:2 (2:2) gegen Spanien seinen vierten Erfolg und steht damit auch vor dem Gruppensieg. Dazu reicht am Montag gegen Russland bereits ein Unentschieden. Die Damen benötigen dagegen nach ihrer 1:5 (0:2)-Niederlage gegen England am Montag gegen Italien noch einen Punkt für den Halbfinal-Einzug.

Es war schon souverän, wie sich die deutschen Herren gestern in Barcelona vor 2000 Zuschauern im Spitzenspiel der Gruppe A präsentierten. Spanien war durch Pablo Amat (3.) in Führung gegangen, Matthias Witthaus (22.) und Björn Michel (29.) brachten den EM-Titelverteidiger dann aber mit ihren Toren Front, die Santi Freixa (35.) allerdings ausgleichen konnte. Nach der Halbzeit el sorgte Christoph Bechmann (41.) per Siebenmeter, der nach einem Schlägerfoul an ihm selbst verursacht wurde, für die Entscheidung.

Weit weniger souverän hatten sich zuvor am Nachmittag die deutschen Damen präsentiert. Aus der vorzeitigen Qualifikation für das Halbfinale wurde nichts. Die deutsche Mannschaft verspielte durch die 1:5-Pleite gegen England den Gruppensieg verspielt und benötigen nun am Montag im letzten Vorrundenspiel der Europameisterschaft gegen Italien einen Sieg, um sicher in die Vorschlussrunde einzuziehen. Italien hatte zu Turnierbeginn 0:8 gegen Titelaspirant England verloren, gilt an sich nicht eben als schwerer Gegner „Wir waren keine vier Tore schlechter als England“, meinte Damen-Bundestrainer Markus Weise ernüchtert nach dem ersten Rückschlag bei dieser Europameisterschaft. „Aber gegen Italien werden wir gewinnen und sicher ins Halbfinale einziehen“, sagte der Coach mit Blick auf die Pflichtaufgabe am Montag.

Parallel zum Turnier denkt der europäische Hockeyverband darüber nach, wie er die Europameisterschaft aufwerten kann. Die Zahl der teilnehmenden Nationen soll reduziert werden, zudem soll die Europameisterschaft nur noch alle zwei Jahre und nicht mehr jährlich stattfinden. Zwei Millionen Euro kostet die Veranstaltung in Barcelona, zum erste Mal spielen Männer und Frauen zu gleicher Zeit an gleicher Stelle ihre Turniere aus. Doch trotzdem, die Akzeptanz beim Publikum ist in Spanien nicht sehr groß. Bei vielen Spielen verlieren sich nur 100 oder 200 Zuschauer auf den Tribünen. Die Spanier kommen nur – so wie gestern beim Spiel der Gastgeber gegen Deutschland – wenn ihre jeweiligen Nationalteams spielen.

Vor allem durch die geplante Reduzierung des Teilnehmerfeldes könnte aber bei künftigen Feldhockey-Europameisterschaften viel Flair verloren gehen. Allein die Fangruppen sorgen dieser Tage auf den 5000 Zuschauer fassenden Rängen in dem großen Hockeystadion von Barcelona wenigstens ein bisschen für Stimmung. Und spannende Spiele verspricht das jetzte Format eigentlich doch auch, weil motivierte Außenseiter auch mal überraschen könenn. Den schottischen Männern zum Beispiel, dennen ist zum Turnierauftakt ein Sieg gegen die favorisierten Engländer gelungen.

Claudia Klatt

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