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Hockey: Jamilon Mülders: DHB statt BHC

Jamilon Mülders sollte beim Berliner HC Sportdirektor und Trainer der Frauen-Mannschaft werden. Dann erhielt er ein verlockendes Angebot des Deutschen Hockey-Bundes: Am 1. Juli übernimmt er das Amt des U-21-Bundestrrainers.

Berlin - Jamilon Mülders hat zu seinem neuen Job auch noch eine schöne Fernreise gewonnen. „Schön ist relativ“, sagt er. In der Nacht auf Samstag hat er die Verhandlungen mit dem Deutschen Hockey-Bund (DHB) abgeschlossen, am Dienstag stieg er ins Flugzeug nach Singapur – zur Weltmeisterschaft der U-21-Junioren. Für Mülders, bisher Sportlicher Leiter beim TC Blau-Weiß Berlin, ist das keine Lust-, sondern eine Studienreise: Am 1. Juli wird er neuer Trainer der deutschen U 21. „Ich glaube, dass er mit seiner Ausbildung, seinem Können als Spieler und Trainer, mit seiner Wissbegierigkeit absolut der Richtige ist“, sagt der frühere Bundestrainer Bernhard Peters, der jetzt als Sport- und Nachwuchskoordinator beim Fußball-Bundesligisten Hoffenheim arbeitet.

Dass Mülders der Richtige ist, hat auch der Berliner HC gedacht, der einen Nachfolger für Safi Khalil als Trainer seiner Frauen-Mannschaft sucht. Beide Seiten waren sich bereits einig: Mülders sollte nicht nur das Bundesliga-Team des BHC trainieren, sondern auch Sportdirektor des Klubs werden. Es fehlte nur noch seine Unterschrift unter den Vertrag – doch dann meldete sich der DHB. Ein schlechtes Gewissen gegenüber den Berlinern? Nein, sagt Mülders. „Der BHC hat hervorragend reagiert.“ Es sei bei den Verhandlungen immer klar gewesen, dass er zum DHB gehe, wenn er den Zuschlag bekomme.

Nur hat Mülders, der als Spieler Weltmeister war, selbst nicht unbedingt damit gerechnet. Eigentlich bewerbe man sich für ein solches Amt nicht, hat Mülders gedacht, man werde gefragt. Dass er es trotzdem tat, war eine strategische Entscheidung: „Ich wollte signalisieren, dass ich perspektivisch Interesse habe, beim Verband zu arbeiten.“ Zum ersten Mal hatte der DHB die Stelle ausgeschrieben, von den zehn Bewerbern kamen vier in die engere Wahl. Wenn Mülders den Posten nicht bekommen hätte, wäre das auch in Ordnung gewesen. „Ich bin jetzt 33, da hätte ich das auch in vier oder acht Jahren noch machen können.“

Dass er Blau-Weiß verlässt, stand schon länger fest. In den sieben Jahren als Sportlicher Leiter hat Mülders die Hockeyabteilung federführend aufgebaut. Er trainiert die ersten Herren, die bei seinem Amtsantritt in der Verbandsliga spielten und jetzt zumindest noch vage Chancen auf den Aufstieg in die Erste Liga besitzen. Daneben betreut Mülders seit Oktober die U 16 des DHB, er war bei den Frauen Assistent des heutigen Männer-Bundestrainers Markus Weise, und er hat an der Trainerakademie in Köln sein Trainerdiplom erworben. „Er besitzt eine fundierte theoretische Ausbildung und ist auf dem aktuellen Stand“, sagt Bernhard Peters, der Mülders’ Werdegang begleitet und geprägt hat, seitdem er ihn als Kind in Krefeld trainiert hat. Natürlich wolle er Peters nicht kopieren, sagt Mülders; er versuche, seinen eigenen Stil finden, aber: „Die Grundrichtung ist seine.“

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