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Hockey-WM: Weltmeister auf Weltmeisterkurs

Das deutsche Team hat bei der Hockey-WM dank Keeper Uli Bubolz gegen Spanien die Oberhand behalten und steht nunmehr im Finale. Dort wartet bereits Australien auf die Mannschaft von Bundestrainer Peters.

Mönchengladbach - Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Männer hat bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land das Finale erreicht. Der Titelverteidiger setzte sich am Freitagabend vor 14.000 Zuschauern im ausverkauften HockeyPark von Mönchengladbach mit 5:3 (1:1, 2:2, 2:2) nach Siebenmeterschießen gegen Spanien durch. Gegner im Finale am Sonntag (15.15 Uhr, live in der ARD) ist Australien. Der amtierende Olympiasieger hatte zuvor Südkorea mit 4:2 (0:1) bezwungen.

Der Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) war gegen den amtierenden Europameister die Nervosität deutlich anzumerken. Mit Spielbeginn wurde das Team von Bundestrainers Bernhard Peters vom druckvoll agierenden Gegner in die Defensive gedrängt. So gelangen gegen die früh störenden Spanier nur wenige Entlastungsangriffe.

Spanien gibt hohes Tempo vor

Schlussmann Ulrich Bubolz und der Videobeweis (18.) verhinderten den durchaus möglichen Rückstand, ehe Björn Emmerling einen Freischlag unhaltbar für Spaniens Keeper Bernardino Herrera ins Tor verlängerte (20.). Spanien hielt das Tempo hoch, fand zunächst aber weiterhin in Bubolz seinen Meister. In der 28. Minute war aber auch der Keeper des Berliner HC geschlagen. Santiago Freixa tunnelte ihn im Anschluss an die vierte spanische Ecke zum 1:1-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel änderte der Europameister seine Taktik. Statt früh zu attackieren, zog sich das Team nun zurück und lauerte auf Konter. Die DHB-Auswahl dominierte nun die Partie und tauchte immer wieder gefährlich vor dem spanischen Tor auf. Moritz Fürste verlängerte schließlich einen Ball von Matthias Witthaus mit der Rückhand zur neuerlichen Führung ins spanische Tor (46). Die Freude wehrte allerdings nicht lange. Bubolz musste sich im direkten Gegenzug im zweiten Versuch Alex Fabregas geschlagen geben (47.).

2:2 nach regulärem Ende

Danach wechselten sich Hoffen und Bangen bei der DHB-Auswahl ab. Zunächst scheiterte Christopher Zeller mit einer kurzen Ecke an Herrera (53.). Nur kurz darauf sah Oliver Hentschel wegen überhartem Einsteigens die Gelbe Karte (55.). Das deutsche Team musste nun die folgenden zehn Minuten gegen die anrennenden Spanier in Unterzahl überstehen. Es blieb schließlich beim 2:2.

Da auch die Verlängerung von zweimal siebeneinhalb Minuten keine Entscheidung brachte, musste diese im Siebenmeterschießen fallen. Dort hatte die DHB-Auswahl die besseren Nerven. Christopher Zeller, Kapitän Timo Wess und Philipp Zeller trafen für Deutschland. Nur Fürstes Schuss konnte Herrera parieren. Für die Spanier traf lediglich Eduard Tubau. Zweimal blieb Bubolz klar der Sieger, einmal war auch der Pfosten auf deutscher Seite.

Australien schlägt Südkorea im zweiten Halbfinale

Trotz eines zweimaligen Rückstandes hatte sich Australien zuvor gegen die Auswahl Südkoreas durchgesetzt. Jong Hyun Jang (31.) und Seong Jung Kang (41.) hatten die äußerst defensiv agierenden Asiaten jeweils im Anschluss an kurze Ecken in Führung gebracht. Bevan George (38.) und Travis Brooks (51.) gelang ebenfalls jeweils im Anschluss an kurze Ecken der Ausgleich. Gegen die nun etwas offensiver agierenden Südkoreaner münzte der amtierende Olympiasieger seine Überlegenheit in der Folge endlich in die längst überfällige Führung um. Jamie Dwyer verwertete einen Freischlag zur Wende (60.). Australien setzte gegen den bemühten aber unterlegenen Gegner nach und beseitigte in Person von Michael McCann in der Schlussminute die letzten Zweifel.

Bereits am Nachmittag fanden die ersten Platzierungsspiele um die Ränge fünf bis acht statt. Dabei setzte sich England mit 4:3 (1:2) gegen Neuseeland durch. Im zweiten Spiel musste der einstige Turnierfavorit Niederlande den nächsten Tiefschlag einstecken. Nach dem verpassten Halbfinale unterlag man nun ebenso überraschend Pakistan mit 2:3 (0:2). Damit kämpfen Neuseeland und die Niederlande am Samstag (15.00 Uhr) lediglich um die Plätze sieben und acht. Im Anschluss (17.30 Uhr) geht es zwischen England und Pakistan um die Ränge fünf und sechs. (tso/ddp)

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