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Sport: Hoffen auf die Pause

Die Eisbären glauben, dass ihnen viel Training hilft

Berlin - Wiederholt sich die Geschichte für die Eisbären? Peter John Lee wirkt fast ein wenig melancholisch, als er danach gefragt wird. „Jedes Jahr ist eine andere Reise“, sagt der Manager des Deutschen Eishockey-Meisters. „Wir müssen mit der jetzigen Situation leben. Sicher: Vergangenes Jahr war Anfang November auch nicht alles perfekt, nach der Pause war dann fast alles perfekt.“ Ja, die Pause, die sehnen sie bei den Berlinern herbei. Von Sonntag an nämlich findet in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) neun Tage lang kein Spiel statt, wegen des Deutschland-Cups, einem in Hannover ausgetragenen Nationenturnier. „Dann haben wir Zeit, um zu trainieren“, sagt Trainer Pierre Pagé. Dann endlich könne eingespielt werden, was noch nicht eingespielt sei.

Schließlich gilt es bei den Berlinern, einen neuen Hoffnungsträger zu integrieren: Jeff Jillson. Der US-Amerikaner absolvierte am Dienstag in Iserlohn „ein solides Debüt“, wie Manager Lee sagt, in einem „guten Spiel“, wie Torwart Youri Ziffzer fand und das bei einem Gegner, der „schnörkellos spielt“, wie Stürmer Sven Felski feststellte. Vielleicht aber haben die Eisbären in Iserlohn ein paar Kringel zu viel gedreht. Denn sie holten beim 1:2 nur einen Punkt, nachdem sie eines der schlechtesten Penaltyschießen der DEL-Geschichte – von 14 Schützen traf nur einer – verloren hatten. Und aus der vor wenigen Tagen von Pagé postulierten Aufholjagd ist nach dem 2:4 am Sonntag gegen Köln und Iserlohn erst einmal nichts geworden. Im Gegenteil, die Berliner drohen den Anschluss an obere Tabellenregionen zu verlieren. Als Neunter haben sie nach 19 Spielen mit 24 Punkten 16 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Mannheim. Lee sagt: „Vergangenes Jahr standen wir vor dem Deutschland-Cup nicht besser da.“ Stimmt fast, da hatten die Berliner nach 19 Spielen fünf Punkte mehr, was sogar für Platz fünf reichte. Damals aber legten die Eisbären personell zu: Torwart Tomas Pöpperle und Verteidiger Deron Quint kamen – und Richard Mueller war noch dabei. Der Kanadier mit deutschem Vater, schnellster Schlittschuhläufer im Klub, spielt zurzeit nur im Oberligateam der Eisbären. Noch immer wartet Mueller auf seine Einbürgerung. Die soll nach der DEL-Pause endlich da sein. Zudem werden die Berliner wohl den Kanadier Kyle Wharton verpflichten. Der junge Verteidiger mache sich im Probetraining seit einigen Tagen gut, sagt Pagé.

Freitag spielen die Eisbären gegen Hannover, Sonntag müssen sie nach Mannheim. „Warum sollen wir da nicht die Punkte holen?“, fragt Ziffzer. Der Torwart zeigte zuletzt in einem Team mit Leistungsschwankungen gute Auftritte und glaubt: „Mit Jeff Jillson sind wir stärker.“ Und nach Mannheim kommt die Pause zum Trainieren. Allerdings werden Pierre Pagé zwölf Profis fehlen, nachdem nun die Brüder Patrick und Cole Jarrett für Kanada beim Deutschland-Cup spielen dürfen. Aber mit dem Problem einer unvollständigen Mannschaft während der Novemberpause hatte der Trainer auch vergangenes Jahr zu kämpfen. Zumindest dieser Teil der Geschichte wiederholt sich schon mal für die Eisbären.

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