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So sehen Sieger aus: Manager Ernst Tanner (2. v. r.) und Trainer Marco Pezzaiuoli lieferten sich unter der Woche nacheinander ein bizarres Schauspiel. Am Samstag saßen sie nebeneinander auf der Bank und sahen den 1:0-Sieg gegen Frankfurt.

© dpa

Hoffenheim - Frankfurt 1:0: Der Sieg nach dem Aus

Am Ende einer turbulenten Woche, in der die Trennung von Cheftrainer Pezzaiuoli zum Saisonende bekannt gegeben wurde, schlagen die Hoffenheimer Eintracht Frankfurt 1:0.

Sinsheim - Christoph Daum schien sich der Schwere der Situation bewusst. Um sich und seiner Mannschaft nach dem 0:1 (0:0) bei der TSG Hoffenheim Mut zuzusprechen, zitierte der Trainer von Eintracht Frankfurt den britischen Staatsmann Winston Churchill. Der soll gesagt haben: „Never give up“, was so viel heißen soll wie „gib niemals auf“.

Die Frankfurter können gute Wünsche gut vertragen, nach der ersten Niederlage unter dem neuen Coach Daum müssen sie mit 33 Punkten weiter zittern, während der Gegner aus Baden mit nun 40 Punkten den Klassenerhalt geschafft hat. „Hoffenheim hat ein Tor gemacht, wir nicht, das war das Wichtigste“, sagte Daum. Dass er sich trotz dieser Erkenntnis aber auch ärgerte, war nicht zu übersehen. Lange war Frankfurt die bessere zweier schlechter Mannschaften, vergab aber zu viele Chancen und ließ sich in der Schlussphase auch noch um den einen Punkt bringen. Als Ralf Fährmann einen Schuss von Ryan Babel dem eingewechselten Roberto Firmino direkt vor die Füße faustete, ließ sich der Brasilianer die Chance zum Siegtreffer in der 78. Minute nicht entgehen.

Er sei „glücklich“ sagte Hoffenheims Trainer Marco Pezzaiuoli, der seit vergangenem Montag weiß, dass er zum Saisonende als TSG-Cheftrainer gehen muss und offenbar durch Holger Stanislawski ersetzt wird. Die Einigung mit dem aktuellen Coach des FC St. Pauli steht kurz bevor. „Ich gehe davon aus, dass wir Einigkeit erzielen“, sagte Hoffenheims Manager Ernst Tanner und nannte die nächste Woche als mögliches Zeitfenster. Man werde aber zunächst keine Wasserstandsmeldungen mehr abgeben.

„Das war heute nichts für Feinschmecker“, meinte Pezzaiuoli, aber es sei nicht „leicht gewesen“ für seine Mannschaft nach einer turbulenten Woche. „Es gab einiges zu verkraften.“ Er selbst sei mit der Situation aber „professionell umgegangen“. Derweil rief Christoph Daum „Überlebenskampf bis zum letzten Spieltag“ aus. Ein derartiges Saisonfinale hätten sich die Frankfurter ersparen können, wären sie mit ihren Chancen sorgsamer umgegangen. Vor allem in der ersten Hälfte verpasste es die Eintracht, die eigene Überlegenheit in Treffer umzumünzen. Theofanis Gekas und Alexander Meier boten sich allein fünf gute Chancen. „Wir haben nur 45 Minuten gut gespielt“, sagte Daum.

Nachdem der Eintracht die Führung nicht gelingen wollte, agierte Hoffenheim nach der Pause mutiger und konnte in der Schlussphase mehr Druck entwickeln und am Ende sogar noch einen glücklichen Sieg einfahren. Oliver Trust

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