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Schalkes Trainer Felix Magath macht Alexander Baumjohann vor, wie es laufen müsste.

© dpa

Hoffenheim - Schalke 2:0: Irgendwann wird alles besser

Trotz des Fehlstarts verbreitet Schalkes Trainer Felix Magath Optimismus. Für ihn ist es nur eine Frage der Zeit, bis seine neuformierte Mannschaft Erfolg haben wird. Doch je länger der Erfolg auf sich warten lässt, desto größer werden die Zweifel am Projekt Magath.

Eigentlich war es nicht der ideale Zeitpunkt, um optimistisch in die Zukunft zu blicken. Felix Magath tat es trotzdem. Man wusste in den Momenten nach dem 0:2 des FC Schalke 04 bei der TSG Hoffenheim nur nicht, ob der Cheftrainer der Schalker schauspielerte oder es gar ernst meinte mit seiner Zuversicht.

Magath hatte am dritten Spieltag gerade das dritte Ligaspiel verloren und musste über eine wichtige Woche für den Verein und sich selbst sprechen. Am Dienstag geht es in der Champions League zu Olympique Lyon, am kommenden Samstag steht das Derby gegen Borussia Dortmund an. So redete er vom „großen Potenzial“ seiner Mannschaft, die das „nur zu Tage fördern“ müsse, dafür sei man im Ruhrgebiet ja schließlich Spezialist.

Schon jetzt stellt so mancher in Gelsenkirchen die Frage, ob das Projekt Magath, der die halbe Mannschaft ausgewechselt und Stars wie Raul, Klaas-Jan Huntelaar und Jose Manuel Jurado eingekauft hat, überhaupt eine Überlebenschance hat. Bei weiteren Niederlagen werden die Zweifel wachsen. Mit seinen zahlreichen Einkäufen wollte Magath sein Team für die Champions League tauglich machen. Bisher kämpft er allerdings mit den negativen Auswirkungen, die ihm seine Umbaumaßnahmen einbrachten.

Schalke enttäuschte in Hoffenheim erneut, auch wenn Magath es anders sah. „Das war eine deutliche Steigerung“, sagte er. „Wir brauchen ein Ergebnis, dann wird das schon laufen.“ Die Harmonie könne noch gar nicht da sein, sie müsse erst wachsen. „Eine Mannschaft, die sich noch nicht gefunden hat, tut sich schwerer, das ist normal.“ Selbst die nötige Therapie hat Magath festgelegt, damit es bald besser läuft: „Viel reden.“

Magath schuf mit seiner positiven Analyse des Hoffenheim-Spiels die Grundlage dafür. Die ersten Auswirkungen waren bereits im Kabinengang zu entdecken. „Wir dürfen jetzt nicht in Panik geraten, irgendwann wird der Knoten platzen“, sagte Jermaine Jones. „Das war über weite Strecken ein gutes Spiel von uns. Wir haben heute auch Pech gehabt“, sagte Torwart Manuel Neuer. Man sprach lieber nicht über die Probleme in der Abwehr, die Magath auch gegen Hoffenheim nicht los wurde, obwohl er diesen Mannschaftsteil umgestellt hatte. Abwehrarbeit fange im Mittelfeld und im Angriff an, sagte Magath. Und der zum rechten Verteidiger herabgestufte Christoph Metzelder ist zur Pause laut Magath nur wegen Leistenproblemen raus.

Es hätte ein paar gute Gründe mehr gegeben, Metzelder auszuwechseln – schließlich machten seine Gegenspieler mit ihm, was sie wollten. Metzelder war schlicht überfordert. Dass seine Nachfolger in der Innenverteidigung, Benedikt Höwedes und Neuzugang Nicolas Plestan, ebenfalls unsicher wirkten, ließ Magaths dritte Abwehrformation im dritten Spiel scheitern. Im Mittelfeld passte wenig zusammen. Der neue Regisseur Jose Manuel Jurado saß bis zur 79. Minute auf der Bank und im Angriff zeigte Huntelaar vorerst nur gute Ansätze. „Ich freue mich auf seine Tore“, sagte Magath. In Gelsenkirchen wartet man sehnsüchtig darauf.

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