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Sport: Holland schimpft

Wunderpferd Totilas löst vor der EM viel Ärger aus

Rotterdam - Die Erwartungen an Totilas und Matthias Rath sind vor der Dressur-Europameisterschaft in Rotterdam riesengroß. Obwohl die ersten gemeinsamen Titelkämpfe des neuen deutschen Traumpaares ausgerechnet in der alten Heimat des Wunderpferdes geritten werden, gilt der 27-Jährige als absoluter Topfavorit. Rath ist vor und nach dem Rekord-Transfer des Wunderpferdes von niederländischen Fans beschimpft, der neue Besitzer Paul Schockemöhle in „üblen Briefen“ vor der EM sogar bedroht worden.

Rath ist wie alle Beteiligten sehr bemüht, dem möglichen Ärger wenig Bedeutung beizumessen. Sein Ziel im Sattel des besten und teuersten Dressurpferdes der Welt? „Drei gute Runden zu reiten – das ist alles.“ Rath setzt auf Understatement, obwohl er und das deutsche Team dank Totilas zuletzt beim Chio in Aachen alles gewannen, was zu gewinnen war. „Ja klar, mit der Mannschaft haben wir gute Chancen, eine Medaille zu holen“, sagte der Student: „Zuletzt war es Bronze, ich hoffe, dass wir uns ein bisschen steigern können.“

Zuletzt, das war 2009 bei der EM in Windsor, wo noch Edward Gal das Wunderpferd ritt und das niederländische Team zum Sieg führte - ehe er vergangenes Jahr mit Totilas dreimal WM-Gold gewann. Bisher hat Rath der enormen Erwartungshaltung und dem Druck, Gals Erfolge mit dem Ausnahmepferd zu wiederholen, prima standgehalten. Bei der EM in Rotterdam erwarten ihn nun aber verschärfte Bedingungen.

In Erinnerung geblieben ist der „deutsch-niederländischer Dressurkrieg“ zwischen Anky van Grunsven und Isabell Werth Ende der 90er Jahre. „Ich glaube nicht, dass es eine Kampagne gegen Totilas geben wird“, sagte Werth (Rheinberg), die in ihrer Karriere bereits 13 goldene EM-Medaillen gewonnen hat. In Rotterdam bildet sie mit Rath, Christoph Koschel (Hagen a. TW) und Helen Langehanenberg (Havixbeck) das deutsche Quartett. Auch dank Totilas im Team darf sie nun auf das 14. Gold hoffen. dpa

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