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Sport: Hooligans: Fußball-Rowdies ohne Ehrenkodex

Die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fußball-Hooligans in Deutschland werden immer brutaler. Ein früher vermeintlich geltender "Ehrenkodex", in Fußballstadien keine Waffen zu gebrauchen und am Boden Liegende oder Unbeteiligte nicht zu attackieren, werde nicht mehr respektiert.

Die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fußball-Hooligans in Deutschland werden immer brutaler. Ein früher vermeintlich geltender "Ehrenkodex", in Fußballstadien keine Waffen zu gebrauchen und am Boden Liegende oder Unbeteiligte nicht zu attackieren, werde nicht mehr respektiert. Zu diesem Ergebnis kommt nach Angaben der Jenaer Schiller-Universität von Freitag eine Studie der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie soll beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie vom 24. bis 28. September in Jena vorgestellt werden.

Viele der Randalierer hätten ihre Schul- oder Berufsausbildung abgebrochen. Auch Verbindungen zur Drogenszene und zu politisch extremistisch Gruppen seien erkennbar. Die Wissenschaftler widersprechen damit der These, die Hooligans stammten überwiegend aus relativ gebildeten, gut situierten und sozial gesicherten Verhältnissen. Sie verweisen außerdem auf Anzeichen, dass Prügeleien unter Fußball-Rowdies in Deutschland sich inzwischen auf Stadien der 3. und 4. Liga ausweiten.

Zentrale Motive für Schlägereien am Rande von Fußballspielen seien das "Kick-Erlebnis" und der Spaß an Gewalt. Aggressivität und Erregbarkeit seien bei den Rowdies stark ausgeprägt. Hinzu komme eine hohe Impulsivität sowie die Suche nach Abenteuer und Nervenkitzel.

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