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Hooligans: Sammer fordert drakonische Strafen

DFB-Sportdirektor Matthias Sammer zeigt sich alarmiert über die jüngsten Krawalle in deutschen Fußballstadien. Er fordert mehr Zivilcourage und harte Strafen für Hooligans.

Hamburg - "Kriminelle haben es leider wieder geschafft, das Ansehen einer ganzen Sportart zu beschädigen", schrieb der 39-Jährige in einem Beitrag für die "Bild am Sonntag". Gegenüber den Tätern dürfe es keine Toleranz geben. "Wir brauchen drakonische Strafen gegen Hooligans. Wer zuschlägt, muss wissen, dass er seine Freiheit riskiert", hob Sammer hervor.

Zudem forderte der frühere Nationalspieler mehr Zivilcourage. "Oft ist es leider so, dass sich besonders Jugendliche mitreißen lassen von der Welle der Gewalt", kritisierte er. Sie sollten stattdessen Polizei und Ordnungskräfte auf potenzielle Hooligans hinweisen.

Sammer: Ganze Gesellschaft ist gefordert

Besonders traurig stimme ihn die Tatsache, dass auch Hooligans aus dem Umfeld seines ehemaligen Vereins Dynamo Dresden wieder zugeschlagen hätten. "Gerade im Osten treibt offenbar die Perspektivlosigkeit immer wieder junge Menschen in die Gewalt", beklagte Sammer. Hier sei "die Politik, die ganze Gesellschaft" gefordert.

Vor einer Woche war es beim Regionalligaspiel zwischen Hertha BSC Berlin II und Dresden (1:1) zu schweren Ausschreitungen gekommen. Bei den Randalen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion in Berlin-Prenzlauer Berg wurden 23 Polizeibeamte zum Teil schwer verletzt. 22 Personen wurden festgenommen. Medienberichten zufolge sollen die Dresdner Hooligans antisemitische Parolen skandiert haben.

Dresden - Union: Krawalle blieben aus

Am Samstag blieben die befürchteten Krawalle beim brisanten Ostderby zwischen Dresden und Union Berlin (2:0) dank einem massiven Polizeiaufgebot von rund 1000 Einsatzkräften aus. Die rund 2000 angereisten Berliner Fans wurden von den Sicherheitskräften am Dresdner Hauptbahnhof in Empfang genommen und geschlossen zum ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion eskortiert. Dabei wurden die sächsischen Polizisten von Beamten aus Brandenburg und Bayern verstärkt. (tso/ddp)

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