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Sport: Hoppegarten: Reif für die Unterschrift

"Die Talsohle ist durchschritten." Das glaubt zumindest Wolfgang Horstmann bezüglich der Galopprennbahn Hoppegarten.

"Die Talsohle ist durchschritten." Das glaubt zumindest Wolfgang Horstmann bezüglich der Galopprennbahn Hoppegarten. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) ist zuversichtlich, dass in den kommenden vier Wochen die letzten Details des Vertrages bezüglich der künftigen Eigentumsverhältnisse des Geländes geklärt sind. Noch in dieser Zeit solle der Vertrag mit dem zukünftigen Investor unterschrieben sein und somit die Rennbahn vor einer positiven Zukunft stehen.

Zwei Drittel des Geländes, das noch immer der Treuhand-Nachfolgeanstalt gehört und an den Union-Klub als Betreiber der Renntage verpachtet wurde, sollen nun an eine Holding verkauft werden. Diese möchte in Hoppegarten einen Horse-Park errichten. Die übrigen 210 Hektar der Bahn - darunter die Rennbahn selbst und denkmalgeschützte Tribünen - werden nach dem derzeitigen Stand der Verhandlungen in eine Stiftung übertragen, damit das Land Brandenburg, wie 1994 ausgehandelt, weiterhin einen Einfluss behält. Horstmann sieht allenfalls noch ein Risiko in einer Bürgerinitiative in Neuenhagen, die sich gegen das Projekt engagieren will. Sonst ist er nach den ersten Gesprächen mit dem neuen Präsidenten des Union-Klubs, Peter Boenisch, optimistisch, dass sich der Rennverein und die Holding über die letzten Details einer notwendigen Zusammenarbeit einigen werden. Der Chef der BVVG baut dabei vor allem auf den neuen Vizepräsidenten des Union-Klubs Bernhard von Schubert, der auch in der Holding eine leitende Funktion inne hat.

Diese Personalunion könnte bei Schubert möglicherweise zu Konflikten führen. Auf der einen Seite will er für den Union-Klub möglichst viel herausholen bezüglich der Rechte aus dem laufenden Pachtvertrag. Andererseits darf er für die Investorengemeinschaft um Dirk Nishen nicht zuviel bezahlen, damit das ehrgeizige Projekt nicht mit einer zu hohen Last startet. Ein Scheitern hätte fatale Folgen. Legt der Union-Klub der Holding zu große Steine in den Weg, zieht sich der Investor zurück und investiert nicht die Millionen, die die Rennbahn benötigt. Der Union-Klub könnte wegen seiner Schulden den Betrieb nicht bewerkstelligen, bekäme die Lizenz erneut entzogen und müsste Insolvenz anmelden. Doch soweit wird es nicht kommen, glaubt Horstmann. Dennoch deutet er an, dass die BVVG bei einem Scheitern nicht mehr aushelfen und das Gelände dann international ausschreiben würde.

Ingo Wolff

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