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Sport: HSV: Die Unersetzlichen

Statistiken lügen nicht. Wie bei Niko Kovac zum Beispiel.

Statistiken lügen nicht. Wie bei Niko Kovac zum Beispiel. Mit seinem Mittelfeldspieler holte der Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga bis zum neunten Spieltag 15 Punkte und lag auf Platz fünf. Ohne Kovac folgten in fünf Spielen vier Niederlagen und nur drei Punkte, der freie Fall von der Beletage Richtung Abstiegszone. Großer Kader hin und her: Der Kroate ist für den HSV unersetzlich. Wie auch Rodolfo Cardoso. Erst viermal konnte der Argentinier in der Liga in dieser Serie eingesetzt werden, kein Spiel hat er über 90 Minuten bestritten. Und die spielerische Brillanz der letzten Saison ist bei den Hanseaten nicht mehr zu sehen. Doch schon bei seinem Comeback in Kaiserslautern ordnete der 32-Jährige das Hamburger Spiel - erst als er entkräftet ausgewechselt werden musste, ging die Partie noch 1:2 verloren.

Am Donnerstag sollten die Unersetzlichen in der Uefa-Cup-Partie gegen den AS Rom (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) ihr Comeback vor eigenem Publikum schaffen. Sie sind die Hoffnungsträger für den Rest der Hinrunde und vor allem für die geplante Aufholjagd in der Rückserie. "Wir haben unser Saisonziel internationaler Wettbewerb noch nicht aus den Augen verloren", betont Trainer Frank Pagelsdorf, "dafür brauchen wir aber im Frühjahr mehr Glück und weniger Verletzte als bisher."

Spielmacher Cardoso musste sich bereits Ende der letzten Saison einer Knieoperation unterziehen. Der Eingriff wurde frühzeitig angesetzt, damit der Argentinier rechtzeitig zu den Qualifikationsspielen zur Champions League wieder fit sein sollte. Doch die Rechnung ging nicht auf. Ein langsamer Heilungsprozess, Rückenprobleme und zuletzt ein Muskelfaserriss warfen ihn zurück.

Kovac erwischte es im Champions-League-Spiel am 24. Oktober bei Juventus Turin - Muskelfaserriss. "Ich hatte noch nie so eine Verletzung", sagte der gebürtige Berliner, "ich denke, der Körper hat sich eine Auszeit genommen." Zwei Wochen später spielte er wieder gegen Deportivo La Coruna. 17 Minuten, in denen der HSV dank seiner Vorarbeit mit 1:0 in Front lag, dann erwischte es ihn erneut. Drei Wochen Pause bis zur Rückkehr in Kaiserslautern.

Die Leistungen von Kovac in der letzten Saison hatten Bayern München auf den Plan gerufen. 20 Millionen Mark bot Manager Uli Hoeneß für den vorzeitigen Wechsel. Kovac wollte - "die Chance ist einmalig" - der HSV lehnte ab. "Er kostet 179 Millionen Mark", sagte HSV-Sportchef Holger Hieronymus damals. Soviel wie das neue Stadion.

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