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HSV: Doll kritisiert Druck der Medien

Nach dem Stolperstart in die neue Bundesliga-Saison beklagt sich HSV-Trainer Thomas Doll über den großen öffentlichen Druck. Er und seine Mannschaft bekämen zu wenig Zeit.

Nürnberg - "Ich bin ein Typ, der über vieles mit einem Lächeln hinweggeht. Aber wenn etwa ein Boubacar Sanogo nach einem Spiel schon öffentlich kritisiert wird, ärgert mich, dass man heutzutage scheinbar keine Zeit mehr hat", sagte der 40-Jährige im Fachmagazin "Kicker".

Doll mahnte: "Anscheinend lernen einige nicht dazu. Jürgen Klinsmann wurde auch verdammt und dann in den Olymp gehoben", erinnerte der Coach des Hamburger SV an die Situation des ehemaligen Bundestrainers.

Der Tabellendritte der vergangenen Saison hatte sich zum Saisonauftakt mit einem enttäuschenden 1:1 gegen Arminia Bielefeld begnügen müssen. Auch im Hinspiel der entscheidenden Qualifikationsrunde zur Champions League blieb der HSV beim 0:0 gegen CA Osasuna hinter den Erwartungen zurück. Da Stürmer-Neuzugang Sanogo gegen die Spanier etliche Torchancen vergeben hatte, wurde er von einem Boulevardblatt als "neuer Chancen-Tod" verspottet. Doll hatte sich daraufhin persönlich bei der Redaktion beschwert.

"Wir stehen vor einer ganz, ganz wichtigen Woche, das lässt sich nicht wegdiskutieren", räumte Doll nun mit Blick auf die kommenden Auswärtsaufgaben bei Energie Cottbus und in Osasuna ein. "Für uns ist jetzt entscheidend, dass wir die Jungs darauf fokussieren, was zählt, dass auch Geduld wichtig ist."

Nach den öffentlichen Diskussionen um die Rolle von Nigel de Jong kündigte Doll eine Änderung für die Startelf in Cottbus an. "Er wird zentral vor der Abwehr spielen. Aber nicht, weil er das eingefordert hat, sondern weil es wichtig für ihn ist, dass er das ganze Spiel vor sich hat", betonte Doll. Der niederländische Nationalspieler hatte Doll nach der Bielefeld-Partie in einem TV-Interview scharf kritisiert, weil er nicht wie von ihm erwartet zentral vor der Abwehr, sondern halbrechts im Mittelfeld aufgestellt worden war. (tso/ddp)

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