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Tor und Sieg zum Rekord. Zé Roberto (2. v. l.) ist mit 330 Einsätzen nun ausländischer Rekordspieler der Bundesliga.

© dpa

HSV - Köln 6:2: Geniestreiche im Chaos

Der Hamburger SV antwortet auf den Trubel mit einem beeindruckenden 6:2 gegen den 1. FC Köln. Und liefert Argumente für einen Debütanten, der dauerhaft bleiben will.

Auf einmal war die Laune wieder bestens. Mladen Petric plauderte gleich nach dem Abpfiff mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Carl Jarchow, als habe es dessen Vorgänger Bernd Hoffmann nie gegeben, und die Fans sangen vom wunderschönen Tag. Sogar eine ausgeprägte Ehrenrunde der HSV-Profis gab es nach dem 6:2 (4:0)-Sieg gegen den chancenlosen 1. FC Köln. HSV, war da was? Nur eine Woche nach dem 0:6 in München und den folgenden Entlassungen von Trainer Veh und Vorstand Hoffmann schwang sich der Hamburger SV zu seiner besten Heimleistung auf und begeisterte seine Anhänger. Das war eine Antwort auf die Hamburger Chaos-Tage, die man so nicht hatte erwarten können. Angreifer Mladen Petric gelangen drei Tore, er sagte: „Gewisse Sachen sind geklärt, das ist für den ganzen Verein gut.“ Sturmkollege Änis Ben-Hatira sagte: „Wir haben uns den Frust von der Seele geschossen.“

Als Mann des Tages durfte sich neben Petric der neue Cheftrainer Michael Oenning fühlen. Er ist der Mann, der den HSV bis zum Saisonende befrieden soll. Spielt seine Mannschaft so weiter wie gestern, ist nicht ausgeschlossen, dass der Beförderte zur Dauerlösung auf der Hamburger Bank wird – vor allem dann nicht, sollte Oenning den HSV noch auf Rang fünf führen. Später sagte der neue Cheftrainer: „Es geht ja nicht um mich. Es war auch nur ein Spiel. Wir machen jetzt einfach Schritt für Schritt weiter.“ So zurückhaltend Oenning in eigener Sache war, so begeistert war er von seiner Mannschaft: „Stellenweise war das richtig klasse. Nach dem 0:6 in München war die Mannschaft in der Bringschuld. Sie wollte das reparieren, und es ist ihr eindrucksvoll gelungen.“

Die Treffer zum zwölften Hamburger Saisonsieg schossen neben Petric Ben-Hatira, Zé Roberto per Foulelfmeter und Gojko Kacar. 4:0 führte der HSV schon zur Pause. Für die völlig überforderten Kölner trafen Mato Jajalo zum 4:1 und Lukas Podolski zum 6:2-Endstand. Köln bleibt schwächste Auswärtsmannschaft der Liga und rutscht wieder Richtung Abstiegszone. „Wir müssen weiterhin aufpassen“, sagte Verteidiger Christian Eichner. „Ein Spiel, in dem man keinen Zweikampf gewinnt, kann man nicht gewinnen.“ Trainer Frank Schaefer sprach von einer Niederlage, die richtig wehtat.

Oenning durfte auch deswegen sehr zufrieden gewesen sein, weil seine Umstellungen voll aufgingen. Zum ersten Mal in dieser Saison spielte Dennis Diekmeier als rechter Außenverteidiger. Er machte seine Sache sehr gut. Und auch vorn war jede Menge Wirbel, weil die beiden Stürmer Petric und Ruud van Nistelrooy (nach Wochen auf der Bank) von Eljero Elia und Ben-Hatira sehr gut unterstützt wurden.

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