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HSV-Aufsichtsrat stimmt Verpflichtung des Brasilianers Silva zu

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HSV legt nach: Brasilianer Alex Silva kommt nach Hamburg

Der dreimalige brasilianische Nationalspieler Alex Silva vom FC Sao Paulo soll die Hamburger Innenverteidigung verstärken. Von sieben Millionen Euro Ablöse ist die Rede.

Von Karsten Doneck, dpa

Nachdenklich schaute Martin Jol in die Runde. Mit der Antwort ließ er sich Zeit. Bloß nichts Falsches sagen, nicht jetzt, nicht in dieser Situation. Jol ist neu beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, da legt man sich nicht gleich mit den Chefs an. Nach kurzer Bedenkzeit fand der HSV-Trainer eine höchst diplomatische Formulierung. Ob er denn angesichts der angespannten Personalsituation nicht dringend neue Spieler benötige, war er gefragt worden. „Es ist noch einmal gut gegangen“, erwiderte Jol. Der HSV hatte da gerade den Karlsruher SC durch ein Tor von Joris Mathijsen in letzter Minute 2:1 (1:0) bezwungen. Es war ein recht schmuckloser Arbeitssieg.

Schon die Besetzung der Ersatzbank machte deutlich, dass dem HSV aktuell das Personal fehlt, um den eigenen, stets sehr hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Spieler wie Anton Putsilo, Macauley Chrisantus oder Tunay Torun sind talentiert, aber wenig geeignet, einem Spiel wie gegen den KSC, in dem es für den HSV nicht rund läuft, nach einer Einwechslung die entscheidenden Impulse zu geben.

Bisher fehlt es dem HSV am Peronsal, das den hohen Ansprüchen gerecht wird

Am nächsten Sonntag endet die Transferperiode. Dietmar Beiersdorfer, Sportchef des HSV, hat sich am Wochenende die Zustimmung des Aufsichtsrates geholt, den dreimaligen brasilianischen Nationalspieler Alex Silva, 23, vom FC Sao Paulo für die Innenverteidsigung verpflichten zu dürfen. Anfang der Woche soll der Wechsel perfekt gemacht werden, meldet die Deutsche Presse-Agentur. Von sieben Millionen Euro Ablöse ist die Rede.

Das Geld ist vorhanden. Rund 15 Millionen Euro kommen aus dem Verkauf von Rafael van der Vaart an Real Madrid in die Kasse, wenngleich der Betrag offenbar in drei Raten gezahlt wird. Dazu kommen die 8,5 Millionen, die Manchester City für Vincent Kompany überweisen muss. Von diesem Geld hat der HSV 4,5 Millionen bereits ausgegeben. Dafür kam Mladen Petric. Der Kroate feierte gegen Karlsruhe ein 18-minütiges Debüt in der Schlussphase. „Wir haben das Glück des Tüchtigen gehabt“, stellte Petric danach fest.

Er war erst eine Woche zuvor aus Dortmund verpflichtet worden, dann aber zunächst für seinen neuen Arbeitgeber nicht verfügbar. Wegen eines Länderspiels der Kroaten in Maribor gegen Slowenien konnte der 27-Jährige erst am Freitag erstmals mit den neuen Kollegen trainieren. Deshalb ließ ihn Jol gegen den KSC anfangs auf der Bank. Später, zum entscheidenden Tor von Mathijsen, gab er die Vorlage per Kopf. Gezielt oder unfreiwillig? Egal für Petric: „Es war schön, dass ich an dem Tor beteiligt war.“ Trotz des letztlich glücklichen Sieges bleiben sie beim HSV guter Dinge. Mittelfeldspieler Piotr Trochowski sagt: „Wir wissen, dass wir viel mehr können.“

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