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HSV - VfL Wolfsburg: Trochowski rettet die Hamburger

Lange sah es für den Wolfsburger Interimstrainer Köstner nach einem Sieg in seinem ersten Spiel aus. Doch am Ende nützte alle Defensive gegen den Hamburger SV nichts.

Gesessen hat Lorenz-Günther Köstner ohnehin nicht bei seinem ersten Spiel als Trainer des VfL Wolfsburg. Mit den Händen in den Taschen verfolgte er den Auftritt seiner Mannschaft beim Hamburger SV am Rande der Coaching-Zone stehend und wirkte lange Zeit ganz entspannt. Auch am Ende sah man Köstner ausgeglichen: 1:1 spielte der VfL beim Hamburger SV nach Treffern von Dzeko in der 34. Minute und Trochowski in der Nachspielzeit. Es war zumindest ein Teilerfolg für den Deutschen Meister und für die Übergangslösung Köstner gleich ein ordentlicher Einstand gegen einen HSV, der erst in der zweiten Halbzeit offensiver wurde. Was den Hamburgern bleibt, ist nach der mäßigen Leistung die Hoffnung auf Ruud van Nistelrooy.

Unter dem neuen Trainer spielte der VfL deutlich defensiver als zuletzt; Josué, Gentner und Hasebe kümmerten sich im Grunde nur um die Absicherung des eigenen Tores. Vorn lauerten wie gewohnt Dzeko und Grafite, aber zunächst blieb es die große Frage, wer die beiden Stürmer denn mit Vorlagen versorgen sollte. Wolfsburg spielte so zurückhaltend, dass der HSV fast überrascht schien, wie viel Platz er geboten bekam.

Nutzen konnte Bruno Labbadias Mannschaft den Raum aber nicht, zu langsam und so ideenlos wurde der Ball in die gegnerische Hälfte getragen. Nur wenn Mladen Petric am Ball war, wurde es ansatzweise gefährlich für Wolfsburg – seinen Freistoß in der 23. Minute drehte André Lenz um den Pfosten, mit den schönen Vorlagen Petrics konnte der Schwede Marcus Berg im HSV-Sturm zweimal wenig anfangen (17. und 32.).

Besser machte es Berg bei einem Kopfball nach einem Eckball, doch Josué rettete auf der Linie. Trotz dem jederzeit sichtbaren Bemühen, ja nicht zu viel Risiko einzugehen, hatte der Deutsche Meister die klareren Chancen: in der 12. Minute verpasste Grafite den Ball, vorher war Sturmpartner Dzeko an einer schönen Hereingabe vorbeigerutscht – Aktionen, die im Meisterjahr sicher mit einem Treffer geendet hätten. Doch die beiden gaben nicht auf und Dzeko wurde in der 34. Minute belohnt: Einen langen Ball Riethers nahm Dzeko geschickt an, drehte sich um Mathijsen und zirkelte den Ball wunderbar ins lange Eck. Dass er bei der Annahme die Hand zur Hilfe nahm, hatte Schiedsrichter Kinhöfer nicht gesehen. Dzeko bejubelte seinen neunten Saisontreffer verhalten.

Nach der Pause begann der HSV endlich, mutiger zu spielen. Doch der Wolfsburger Ersatztorwart Lenz stand dem Ausgleich einige Male im Weg – so bei Jansens Schuss in der 56. Minute und Elias Möglichkeit fünf Minuten später. Zweimal hatte Hamburg einfach Pech, als Rozehnal nur die Latte traf und als Kinhöfer bei Jansens Treffer auf Abseits entschied. Wolfsburg hatte sich nun ganz aufs Kontern verlegt und tat fürs Spiel gar nichts mehr, während der HSV mit Petric, Jansen, Berg und Elia im Angriff alles versuchte, aber letztlich zum zweiten Mal hintereinander sieglos blieb und so den Anschluss an die Spitze langsam verliert – auch wenn der späte Treffer versöhnte.

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