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Sport: „Ich bin doch kein Fantast“

Herthas Manager Dieter Hoeneß über die Last des Abstiegskampfs

DIETER HOENESS (51)

ist seit 1996

Manager von

Hertha BSC.

Foto: ddp

Herr Hoeneß, Hertha steckt tief im Abstiegskampf, doch Sie haben am Samstag von Platz drei oder vier gesprochen.

Moment. Ich bin von Journalisten darauf angesprochen worden, dass wir jetzt schon zehnmal nach einer 1:0-Führung nicht gewonnen haben. Das ist im Moment, in unserer Situation, unser großes Problem. Denn wenn wir diese zehn Spiele gewonnen hätten, dann wären wir in der Tat Dritter oder Vierter.

Eine interessante Rechnung.

Ja, aber nicht meine. Das hat vor kurzem eine Boulevardzeitung ausgerechnet, und darauf hat sich meine Aussage bezogen. Ich setze mich doch nicht in meiner Freizeit hin und erstelle irgendwelche Statistiken.

Aber muss Ihre Aussage nicht zu Missverständnissen führen?

Ich bin doch kein Fantast. Glauben Sie mir, ich beschäftige mich seit Monaten mit nichts anderem als mit dem Kampf gegen den Abstieg. Meine Lebensqualität und meine Gesundheit leiden darunter. Seit einem halben Jahr schlafe ich nicht länger als drei Stunden pro Nacht.

Gilt das auch für die Spieler?

Natürlich. Dass die Mannschaft ihre Spiele nicht gewinnt, dass sie sich nach einer Führung komplett zurückzieht – das hat doch nichts mit Selbstüberschätzung zu tun. Das ist Angst.

Die Fragen stellte Stefan Hermanns.

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