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Sport: Ich war dann mal weg

Radprofi Rasmussen gesteht falsche Angaben

Kopenhagen - Der dänische Radprofi Michael Rasmussen hat erstmals zugegeben, vor seinem Rauswurf als Führender der Tour de France 2007 falsche Angaben über seine Trainingsorte gemacht zu haben. Zugleich beschuldigte er das niederländische Rabobank-Team der Mitwisserschaft. Er sei im Juni nicht, wie zuvor behauptet, in Mexiko gewesen, sondern in Italien, Frankreich und Spanien. „Ich habe den Weltverband UCI und die Öffentlichkeit falsch informiert. Das bedaure ich“, sagte der 33-Jährige am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Er beteuerte: „Ich habe während meiner ganzen Karriere nie Epo oder Dynepo genommen.“ Der Berg-Spezialist attackierte seinen früheren Arbeitgeber: „Team Rabobank hat zu jeder Sekunde gewusst, wo ich in Wirklichkeit war.“

Er sei in der Tour-Vorbereitung vom 4. bis 19. Juni in Italien gewesen und habe Kontakt zu verschiedenen Teammitgliedern von Rabobank gehabt. Dabei habe er unter anderem Sportdirektor Erik Breukink in Bergamo getroffen. Rabobank habe sogar sein Flugticket vom 25. Juni in die Pyrenäen bezahlt. Das Team hatte Rasmussen aus der diesjährigen Tour kurz vor dem fast schon sicheren Gesamtsieg am 25. Juli entlassen und dies mit dessen unwahren Angaben über seine Trainingsaufenthalte begründet. Im Ziel der Frankreich-Rundfahrt durfte sich statt Rasmussen der Spanier Alberto Contador das Gelbe Trikot überziehen. Rasmussen bestritt erneut energisch, dass er zur Umgehung von Dopingkontrollen über seine Trainingsorte gelogen habe. „Das hatte eheliche und familiäre Gründe. Ich will darüber aber nicht weiter reden.“

Die Behauptungen von Rabobank, dass er auch seinen Arbeitgeber belogen habe, nannte Rasmussen „völlig absurd“. Das Rabobank-Team will am kommenden Montag in Utrecht die Umstände, die zu Rasmussens Tour-Ausschluss geführt hatten, öffentlich machen. Dem wollte Rasmussen mit seiner Version der Geschichte zuvorkommen. Rasmussen ist von Rabobank inzwischen entlassen worden. Er hat noch keinen neuen Rennstall gefunden. dpa/Tsp

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