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Sport: Im Ausland zu Hause

Wie die Bundesliga mehr Geld bekommen möchte

Bisher gibt es nur den Vertrag mit der ARDSportschau. Alle anderen Fernsehverträge für die neue Saison will die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bis Anfang März schließen. Zurzeit verhandelt Geschäftsführer Wilfried Straub mit den Sendern ZDF, DSF, Premiere sowie mehreren Rechteagenturen, um für die Vereine mehr Geld hereinzuholen.

Nach der Absage an den bisherigen Rechtehändler Infront zu Anfang des Jahres vermarktet sich die DFL jetzt selbst. Die von Infront gebotenen 272,5 Millionen Euro für die gesamten Rechte waren ihr zu wenig. Jetzt wird einzeln verhandelt. Der Bezahlsender Premiere soll sein Angebot von den bisher gezahlten 150 Millionen Euro auf 170 Millionen Euro pro Saison erhöht haben. Dafür will er mehr Leistung. „Mehr Geld gibt es nur für mehr Exklusivität“, sagt Premiere-Sprecher Dirk Heerdegen. „Die gefühlte Exklusivität ist bei uns seit der Wiedereinführung der Sportschau gesunken.“ Deshalb hat Premiere der DFL angeboten, als Namenssponsor der Liga aufzutreten. Doch dass die ARD, die 65 Millionen Euro pro Saison zahlt, in der Sportschau die „Premiere-Bundesliga“ präsentiert, kann sich keiner so recht vorstellen. „Das ist auch nur ein Nebenaspekt“, sagt Heerdegen. Premiere will vor allem die Sonntagsspiele auf den Freitagabend verlegen und so die Verwertung im Free-TV auf den unattraktiven späten Abend oder sogar auf den nächsten Tag verschieben. Würden die Sonntagsspiele verlegt, entfielen die 11 Millionen Euro, die zurzeit das DSF zahlt.

Der deutsche Fernsehmarkt gibt die von der Liga angestrebten 300 Millionen Euro Gesamteinnahmen nicht her – der Rest muss mit den Auslandsrechten eingenommen werden. Infront soll damit 10 bis 15 Millionen Euro pro Jahr erzielt haben. Die DFL hält das Doppelte für möglich. Die weltweiten Rechte an den Ligaspielen sollen dafür an eine auf dem internationalen Markt erfahrene Agentur verkauft werden. „Wir können die Auslandsmarke Bundesliga entwickeln“, sagt beispielsweise Robert Müller von Vultejus, Geschäftsführer der Rechteagentur Sportfive. Diese wäre sogar dazu bereit, einzelnen Vereinen die eigene Fernsehvermarktung in bestimmten Ländern offen zu lassen. Doch die Mehreinnahmen im Ausland dürften sich in Grenzen halten – weil es der Liga an internationalen Stars mangelt.klapp/cbu

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