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Sport: Im Spiegel des Tages: Der Torwart, der kein Manager war

Ruhig und sachlich verrichtete er seine Arbeit zwischen den Pfosten. Er erhob auch schon mal seine Stimme und wurde unbequem, wenn, wie damals unter Trainer Fritz Fuchs, innerhalb der Mannschaft einiges aus dem Ruder lief.

Von Karsten Doneck, dpa

Ruhig und sachlich verrichtete er seine Arbeit zwischen den Pfosten. Er erhob auch schon mal seine Stimme und wurde unbequem, wenn, wie damals unter Trainer Fritz Fuchs, innerhalb der Mannschaft einiges aus dem Ruder lief. Das war die Zeit, als Oskar Kosche noch Torwart beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Union war.

Doch wer kompetent Bälle fängt oder faustet und als Mannschaftskapitän Mitspracherechte für sich reklamiert, der verfügt nicht automatisch über die Qualifikation, die ein guter Manager im komplex-komplizierten Fußballgeschäft benötigt.

Kosche, studierter Betriebswirt, ist bei Union als Manager seines Amtes enthoben worden. Den ihm alternativ angebotenen Posten als künftiger Leiter der Amateur- und Jugendabteilung lehnte er ab. Ihm missfiel die Vertragslaufzeit. Kosche forderte drei Jahre, Union bot ihm bloß zwei Jahre. Die Wege von Union und Kosche trennen sich.

Einerseits verständlich, andererseits bedauerlich. Union braucht als künftiger Zweitligist und Europapokal-Teilnehmer professionelle Strukturen mit hochqualifiziertem Personal. Kosche hat als Manager - nach Ansicht des Klubs - diesem Anforderungsprofil nicht genügt. Nun gut! Aber dass eine Einigung über das neu angebotene Arbeitsverhältnis an einem Jahr Vertragsdauer scheiterte, ist auf Stolz und verletzte Eitelkeiten zurückzuführen - auf beiden Seiten.

Bei allem sportlichen Ehrgeiz sollte Union ein paar Integrationsfiguren und Sympathieträger auch bei der Stange halten. Union und Oskar Kosche - irgendwie gehört das ja doch zusammen.

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