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Sport: Im Spiegel des Tages: Ein Festtag für alle

In jungen Jahren fällt das Feiern nicht schwer. Es müssen nur ein paar Luftballons aufgeblasen und die Kameraden aus der Kindertagesstätte zum Topfschlagen eingeladen werden.

In jungen Jahren fällt das Feiern nicht schwer. Es müssen nur ein paar Luftballons aufgeblasen und die Kameraden aus der Kindertagesstätte zum Topfschlagen eingeladen werden. Bei der Schnitzeljagd entstehen Freundschaften fürs Leben, die sich beim Streit um das größte Kuchenstück schon wieder erledigt haben. Mit dem Alter aber steigen die Ansprüche. Dann muss oftmals Alkohol oder lautstarke Musik die Feierstimmung heben. Richtig schwierig wird es aber noch später. Bei einer 100-Jahr-Feier zum Beispiel. So ein hundertjähriger Jubilar hat im Laufe seines Lebens vermutlich einiges erlebt, wie kann man ihm Gutes tun? Eine 100-Jahr-Feier ist kein Kindergeburtstag.

Das wissen auch die Verantwortlichen des Fußballklubs Real Madrid, weshalb sie bereits jetzt die Festivitäten für den September 2002 planen, wenn der 27-malige Spanische Meister seinen hundertsten Geburtstag feiert. Präsident Florentino Perez ist schon beim Fußball-Weltverband Fifa mit seinem Festprogramm vorstellig geworden. Schließlich will sich der Verein, der achtmal den Europapokal der Landesmeister beziehungsweise die Champions League gewann, nicht mit einer Fernsehgala und den schönsten Eigentoren von Franz Beckenbauer zufrieden geben (so hat der FC Bayern im vergangenen Jahr das hundertste Jahr seines Bestehens gefeiert). Nein, Real Madrid ist ein besonderer Verein, und ein solcher besteht auch auf einer besonderen Feier. An dem Tag, an dem Real Madrid seinen hundertsten Geburtstag begeht, soll auf der gesamten Welt nur ein Fußballspiel stattfinden dürfen: das von Real Madrid.

Man stelle sich das vor. Nur ein Fußballspiel in der großen, weiten Welt. Angesichts der Flut von Spielen, die in den kommenden eineinhalb Jahren auf uns zukommt, kann man sich eigentlich nur wünschen, dass der Fifa-Chef Josef Blatter demnächst dem Ansinnen des Real-Präsidenten Florentino Perez stattgibt. Dann wäre das Jubiläum nicht nur ein besonderer Freudentag für Real Madrid. Sondern ein Festtag für alle.

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