zum Hauptinhalt

Sport: Im Spiegel des Tages: Gratulation und Respekt!

Sehr geehrter Herr Ralf Schumacher, lieber Schumi IIerst vor drei Wochen haben wir Ihnen an dieser Stelle zu Ihrer klugen Entscheidung gratuliert, Ihren Wohnsitz in unser schönes Österreich zu verlegen. Wie wir der österreichischen Fachpresse entnehmen durften, haben Sie nun also alle Sprachtests bestanden und Ihre sieben Koffer von Monaco nach Salzburg gebracht.

Sehr geehrter Herr Ralf Schumacher, lieber Schumi II

erst vor drei Wochen haben wir Ihnen an dieser Stelle zu Ihrer klugen Entscheidung gratuliert, Ihren Wohnsitz in unser schönes Österreich zu verlegen. Wie wir der österreichischen Fachpresse entnehmen durften, haben Sie nun also alle Sprachtests bestanden und Ihre sieben Koffer von Monaco nach Salzburg gebracht. Gratulation, noch einmal.

Nun erreichen uns aber schlimme Nachrichten aus Ihrer neuen Salzburger Heimat - es heißt, Sie hätten am Wochenende eine Auseinandersetzung mit der österreichischen Polizei gehabt. Mit 170 Sachen wären Sie auf der Westautobahn in einer 100-km/h-Zone geblitzt worden. Herr Schumacher, wir wissen, dass da, wo Sie herkommen, andere Sitten herrschen, aber bei uns in Österreich tut man so was nicht. Da fährt man langsam. So wie Alex Wurz.

Jetzt haben Sie den Salat: 1500 Mark Strafe mussten Sie für Ihre Raserei schon bezahlen, und weil österreichische Gendarmen ordentliche Polizisten sind, haben Sie in Österreich zwei Wochen Fahrverbot. Zwei Wochen lang. Mindestens. Warum mussten Sie denn so flott fahren? Hat es Ihnen in Ihrer neuen Heimat doch nicht so gut gefallen und wollten ganz flott nach Kerpen zurück? Dann sollte man die Strafe verdoppeln. Oder waren Sie in Deutschland und wollten schnell nach Österreich? Hm, vielleicht können wir ein gutes Wort für Sie einlegen und die Strafe etwas verringern.

Aber Moment - vielleicht sind Sie ja ein ganz ein Schlauer: Schließlich ist es doch so, dass man mindestens 183 Tage im Jahr in Österreich sein muss, um sein Einkommen in Österreich versteuern zu dürfen. Jawoll, dürfen, denn der österreichische Fiskus will von Ihnen als Sportler gerade einmal drei Prozent. Da lohnt sich Salzburg als Wohnsitz schon, aber wie wollen Sie beweisen, dass Sie oft zu Hause sind? So ein kleiner Zwischenfall ist da gar nicht mal schlecht. Dank des Radars ist ja erwiesen, dass Sie sich am Sonntag in Österreich aufgehalten haben. Und angesichts dessen, was sie übers Jahr sparen, sind 1500 Märker ein Pappenstiel. Also noch einmal: Gratulation, Herr Schumacher. Und: Respekt!

Für den Bund der österreichischen Steuerzahler, Ihr Markus Huber, z.Z. Berlin

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false