zum Hauptinhalt

Sport: Im Spiegel des Tages: Wo das Geld liegt, fallen die Tore

Der deutsche Vereinsfußball hat im aktuellsten internationalen Vergleich den Kürzeren gezogen. An den drei zurückliegenden Uefa-Cup-Spieltagen schieden mit 1860 München, Leverkusen, Bremen, Hamburg und Hertha BSC fünf Mannschaften in der dritten Runde aus.

Der deutsche Vereinsfußball hat im aktuellsten internationalen Vergleich den Kürzeren gezogen. An den drei zurückliegenden Uefa-Cup-Spieltagen schieden mit 1860 München, Leverkusen, Bremen, Hamburg und Hertha BSC fünf Mannschaften in der dritten Runde aus. Lediglich Stuttgart und Kaiserslautern überwintern. Eine ernüchternde Bilanz. Aber eine überraschende?

Rudi Völler beispielsweise, der vom Spätsommer an durch den Herbst gefeierte Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, sagte gestern: "Man musste schon bei der Auslosung befürchten, dass es den ein oder anderen erwischt. Aber so viele Ausfälle sind schon bitter." Mancher mag sich erinnert haben an Juni-Tage des Jahres bei der Europameisterschaft, als die deutsche Fußballnationalmannschaft sich eines kollektiven Anschlag auf die deutsche Volksseele schuldig machte, der in einer feuchtfröhlichen Terrassennacht mündete.

Im Vergleich mit Spanien (noch drei Teams in der Champions League, vier im Uefa-Cup), Italien (zwei + drei), Frankreich (zwei + zwei) und England (drei + eins) hat Deutschland (eins + zwei) deutlich an Boden verloren. Für Völler beispielsweise bleibt Italien das Nonplusultra, meint er und er ist um eine Begründung seiner Behauptung auch nicht verlegen. "Dort liegt das meiste Geld, und deshalb sind dort die besten Spieler", sagte Völler. Eine schlichte Rechnung, die zudem so taufrisch nicht ist. Tatsächlich aber können sich etwa italienische Vereine 20 oder 25 hochwertige Spieler leisten, deutsche Vereine gerade mal elf, wenn überhaupt. Eine Nachricht vor einigen Tagen ließ nichts Gutes erahnen. Ein Trikotsponsor will sich für 15 Jahre bei Manchester United einkaufen - Kostenpunkt: rund eine Milliarde Mark.

Das alles kann hierzulande bedauert werden. Oder aber man hält es mit Dieter Hoeneß. Der Manager von Hertha BSC sagte nach dem Ausscheiden der Berliner in Mailand: "Wir werden uns mit dem Uefa-Cup nicht mehr herumplagen und zukünftig in der Champions League spielen."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false