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Sport: Im Sprint zum Angriff

Gegen Frankfurt wollen Albas Basketballer diesmal nicht hinterherlaufen

Berlin Es passierte immer und immer wieder: Frankfurts Spielmacher Pascal Roller zog mit zwei, drei schnellen Schritten am Aufbauspieler der Berliner vorbei. Gerald Brown, Mithat Demirel, Martynas Mazeika – keiner konnte ihm folgen. Dann passte Roller den Ball präzise und hart zu einem Mitspieler oder er versenkte ihn gleich selbst im Korb. „Wir hatten große Probleme mit der Schnelligkeit der Frankfurter“, sagt Teammanager Henning Harnisch. Alba, der Favorit auf den Gewinn der deutschen Basketball-Meisterschaft, verlor die Halbfinalserie 1:3. Das war im vergangenen Juni. Heute kommt der Vizemeister Frankfurt wieder nach Berlin (19.35 Uhr, Max-Schmeling-Halle/live bei Premiere).

Es hat sich viel verändert in der Zwischenzeit, vor allem bei den Berlinern, die mehr als die Hälfte ihrer Mannschaft ausgetauscht haben. Vielleicht hat die Analyse der Niederlagen gegen Frankfurt dabei eine Rolle gespielt. Denn bei der Zusammenstellung des neuen Teams hat Trainer Henrik Rödl vor allem auf eines geachtet: Schnelligkeit. „Berlin spielt jetzt auch mit sehr hoher Geschwindigkeit. So funktioniert modernes Basketball halt“, sagt Stefano Garris. Der Flügelspieler verließ Berlin in diesem Sommer nach sieben Jahren und ging nach Frankfurt. Heute wird Garris wegen Knieproblemen in Zivilkleidung auf der Bank sitzen. „Es schmerzt natürlich, dass ich nicht spielen kann. Aber das Spiel kann Frankfurt auch ohne mich gewinnen.“ Insgesamt müsse sich seine neue Mannschaft im Laufe der Saison allerdings erst finden. Am ersten Spieltag haben die Frankfurter überraschend gegen Tübingen verloren, am zweiten nur knapp gegen Trier gewonnen. In Chris Williams und Tyrone Ellis haben zwei der drei unumstrittenen Führungsspieler der abgelaufenen Spielzeit den Klub verlassen, nur Roller ist noch da. „Wenn wir ihn stoppen, dann gewinnen wir und können unsere offene Rechnung begleichen“, sagt Martynas Mazeika.

Der 20-jährige Aufbauspieler von Alba ist der Einzige im aktuellen Kader der Berliner, der in der vergangenen Saison direkt gegen Roller verteidigt hat. Von den anderen beiden Spieler auf dieser Position, Gerald Brown und Mithat Demirel, hat sich der Klub getrennt. „Brown ist das Spiel langsam angegangen“, sagt Garris. „Wenn der Point Guard über das Parkett spurtet, dann spielt seine Mannschaft ganz automatisch auch schnell, weil alle mitziehen müssen, um den Ball zu bekommen. Im vergangenen Jahr haben wir bei Alba ein anderes Spiel gespielt.“

Nun organisiert Hollis Price den Aufbau der Berliner. Der US-Amerikaner überschritt die Mittellinie bei Albas ersten beiden siegreichen Saisonspielen nur sehr selten im Schritttempo, der 25-Jährige sprintet fast immer. „Ich bin gespannt, wie Hollis Price gegen Pascal Roller verteidigen wird“, sagt Teammanager Harnisch.

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