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Sport: Im TeBe-Bus zu den HSV-Damen

Alexander Schmidtchen mag

FAN IN DER FREMDE

In Berlin gibt es nicht nur Hertha-Fans. Zu jedem Heimspiel stellen wir daher einen Anhänger des Gegners vor. Heute: Alexander Schmidtchen, 27, Fan des Hamburger SV.

Eine Auswärtsfahrt werde ich nie vergessen: die nach Oberaußem, in so eine kleine Gemeinde bei Köln. Dort hat vor zweieinhalb Jahren die Damenmannschaft des Hamburger SV gespielt. Am gleichen Nachmittag spielte auch Tennis Borussia beim 1. FC Köln, und da TeBe seinen Fans einen Sonderbus anbot, haben wir uns einfach mit angemeldet. Die Fahrt war wie in einem schlechten Film! Im Bus saßen nur Rentner mit Schlapphüten, die haben entweder Brote gegessen oder geschlafen. Das war völlig schräg. Die konnten überhaupt nicht verstehen, warum wir die ganze Zeit HSV-Lieder gesungen haben. Egal, die Fahrt war kostenlos. Als wir dann am Müngersdorfer Stadion in Köln ankamen, haben wir uns einfach ein Taxi genommen und sind nach Oberaußem gefahren.

Den HSV-Fanklub Berlin gibt es seit 1989, länger, als ich in dieser Stadt wohne. Ich bin vor zehn Jahren von Hamburg hierhergezogen und arbeite hier als kaufmännischer Angestellter einer Sanitärfirma. Mein Chef ist übrigens auch im HSV-Fanclub. Oft fahren wir nach Hamburg, aber auch in Berlin kann man es aushalten: Der HSV hat eine Eishockeymannschaft, und die haben in der vergangenen Saison bei den Eisbären Juniors gespielt. Wir hatten somit ein Heimspiel mehr.

Am Wochenende spielt der HSV wieder gegen Hertha. Vielleicht ziehe ich mein altes Baumwoll-Trikot an, mit dem Schriftzug „Campari“ auf der Brust – ein Klassiker aus den 70er Jahren. Aber mal ehrlich: Ich freue mich gar nicht so wahnsinnig auf das Spiel. Mit dem HSV erlebt man entweder ganz schlimme oder mittelmäßige Zeiten. In Berlin ist es ganz schlimm: Beim letzten Spiel haben wir hier sechs Tore kassiert, davor vier.

Aufgezeichnet von André Görke.

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