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Da steht nichts Gutes. Füchse-Spieler Jaszka blickt auf den Videowürfel. Foto: dapd

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Sport: Immer noch auf Kurs

Die Füchse fühlen sich in Hamburg ungerecht behandelt, aber ihr Trainer ist nicht unzufrieden.

Die Sirene war längst das letzte Mal erklungen, Silvio Heinevetter hatte schon ein Bier in der Hand. Aber über die letzten Minuten des Auswärtsspiels beim HSV Handball echauffierte sich der Keeper von den Füchsen Berlin immer noch. Objekt seiner Wut nach der knappen 23:24-Niederlage war das Schiedsrichterbrüderpaar Andreas und Marcus Pritschow, das in den letzten Minuten des Spiels viel Hektik produziert hatte. Nach Abpfiff der spielerisch mäßigen Partie, in der die Füchse eine große kämpferische Leistung geboten hatten, war Heinevetter erbost auf die Referees zugestürmt. „Hat man ja gesehen, warum ich so sauer war“, sagte der Nationaltorwart.

Eine Szene hatte Heinevetter um die Fassung gebracht: Als sich Füchse-Regisseur Bartlomiej Jaszka 90 Sekunden vor Schluss durchgetankt hatte und bei seinem Wurf am Kreis im Gesicht getroffen wurde. „Der kriegt voll einen in die Fresse“, tobte Heinevetter. Aber es gab keinen Siebenmeter. Sondern das Spiel lief weiter, nachdem HSV-Torwart Dan Beutler den Ball an den Kopf bekommen hatte. Zwanzig Sekunden später erzielte Igor Vori das entscheidende Tor für die Hanseaten. Die Wut über diese Fehlentscheidung war das eine. Andererseits hatten die Füchse viele gute Möglichkeiten vergeben. Zuvor hatte vor allem Rechtsaußen Markus Richwien hervorragende Wurfpositionen nicht genutzt, ein Ball prallte an die Latte, ein Heber strich vorbei.

„Wir haben es verpasst, das Spiel zuzumachen“, sagte Heinevetter, als er sich wieder ein wenig beruhigt hatte. Auch Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson wirkte geknickt. Zumal die Füchse eine große Chance vergeben hatten, eine Vorentscheidung im Kampf um die Champions League-Plätze herbeizuführen. Ein Sieg beim HSV, und der Abstand wäre auf fünf Zähler angewachsen, zumal auch die Flensburger überraschend in Lemgo verloren. So aber liegen die Berliner nur noch einen Punkt vor dem HSV. Von der Meisterschaft wollte der Trainer, da Kiel verlustpunktfrei führt, sowieso nie reden. „Das ist längst für Kiel entschieden“, sagte Sigurdsson. „Unser Ziel bleibt ein Platz unter den ersten Fünf.“ Und so viel Frust müsse man nach dieser Niederlage in Hamburg ohnehin nicht schieben. „Es ist nicht viel passiert, wir haben beim Deutschen Meister mit einem Tor verloren.“

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