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Sport: In aller Freundschaft

Hertha erreicht mit einem 3:1 über den harmlosen Gegner aus Nikosia die Gruppenphase des Uefa-Cups

Berlin - Der Ansturm war zu groß. 100 Meter vor dem Osttor des Olympiastadions stand ein Ordner, der die Fans mit einem Megaphon anwies, den Südeingang zu benutzen. Die Anhänger von Hertha BSC waren alle auf einmal gekommen, kurz vor dem Rückspiel in der ersten Runde des Uefa-Cups gegen Apoel Nikosia. Da weniger Eingänge als üblich geöffnet worden waren, mussten einige der offiziell 22 612 Zuschauer einen Umweg laufen, um zu ihren Plätzen im Unterrang zu gelangen. Dort angekommen durften sie ein 3:1 (2:0) der Berliner und den Einzug in die Gruppenphase (Auslosung am 4.Oktober) des Uefa-Cups erleben.

Den oberen Teil des Olympiastadions hatte Hertha gar nicht erst geöffnet, und von der offiziellen Zuschauerzahl muss man einige tausend Dauerkartenbesitzer abziehen, die nach dem 1:0 im Hinspiel nicht an dem Gegner aus Zypern interessiert waren. Diejenigen, die sich schließlich einen Platz ausgesucht hatten, sahen ein Spiel, das für Hertha nach Plan verlief. „Es war genau so, wie wir uns das gewünscht haben“, sagte Herthas Manager Dieter Hoeneß. „Wir wollten am Anfang Druck ausüben, alles klar machen und die Sache runterspielen.“

Nach fünfzehn Minuten gingen die Berliner in Führung, als Marcelinho einen Freistoß aus 20 Metern direkt verwandelte. Nikosias Torhüter Michalis Morphis zeigte keine Regung, als der durchaus haltbare Ball ins Netz flog. Marcelinho bejubelte seinen Treffer mit beiden Armen so, als ob er lästige Insekten von seinem Körper entfernen müsse. „Ich habe das schon in Brasilien so gemacht, wenn ich nach einer schlechten Phase ein Tor gemacht habe. Das bedeutet, alles, was unschön und böse ist, soll von mir weggehen, damit das Glück wieder einkehrt“, sagte Marcelinho. Zehn Minuten nach der Führung passte Gilberto nach einer schönen Kombination auf Nando Rafael, der zum 2:0 traf.

„Wir hatten nach dem Hinspiel schon wenig Hoffnung, und nach den beiden Toren war alles entschieden“, sagte Nikosias Trainer Marios Konstantinou. „Und wir bedanken uns bei Hertha für die Gastfreundschaft.“ Die Gäste hatten von Beginn an so gespielt, als ob sie mit einem knappen Ausscheiden zufrieden wären. Herthas Trainer Falko Götz bedankte sich wiederum dafür, dass die Zyprioten „mit der gebührenden Fairness zu Ende gespielt haben“.

In dem 45-minutigen Freundschaftsspiel nach der Halbzeit schonte Götz Kapitän Arne Friedrich und Yildiray Bastürk für das Bundesligaspiel am Samstag gegen Werder Bremen. Und Ellery Cairo durfte nach Vorlage von Marcelinho noch sein erstes Tor für Hertha schießen. „Es war richtig, einen Gang zurück zu schalten“, sagte Dieter Hoeneß. Die Gäste durften mit ihrem zweiten Torschuss noch einen Treffer erzielen, als Malik Fathi eine Abseitsstellung aufhob und kein Hertha-Spieler dem Torschützen Kostas Makridis nachsetzte. Danach gingen die ersten Fans. An den Ausgängen gab es keinen Stau.

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