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Sport: In der richtigen Stimmung

Schalkes neuer Trainer Ralf Rangnick spricht viel mit der Mannschaft und findet Gehör

Gelsenkirchen Der neue Trainer brachte in seinem ersten Spiel gleich sechs neue Spieler, und die Mannschaft zeigte sich nach dem 4:0 gegen Metalurgs Liepajas und dem Erreichen der Gruppenphase des Uefa-Cups begeistert. Ralf Rangnick kommt gut an bei Schalke 04, und das liegt an seiner kommunikativen und offenen Art. Am vergangenen Dienstag hat der 46-Jährige die Arbeit auf Schalke aufgenommen und seitdem viel geredet.

Vor allem mit Schalker Führungsspielern wie Frank Rost oder Ebbe Sand, „um sich einen Überblick zu verschaffen“. Und die sechs neuen Spieler in dem nach dem 5:1-Hinspielerfolg bedeutungslosen Rückspiel habe er aufgestellt, „weil ich die Jungs sehen wollte, die ich noch nicht so kannte“. Was sonst zu Diskussionen unter den nicht berücksichtigten und vielleicht beleidigten Spielern führen könnte, ist in diesen Tagen kein Problem auf Schalke. „Ebbe hat schon vor dem Spiel geflachst, ich müsse mich langsam mal anstrengen“, sagte Mike Hanke. Der für seinen Sturmkollegen Ebbe Sand zur Halbzeit eingewechselte Hanke erzielte drei Tore. Das Team hat wieder gute Laune, und die Hauptsache scheint zu sein, dass der neue Trainer auf keinen Fall an seinen unbeliebten Vorgänger Jupp Heynckes erinnert.

„Es nervt mich, dass Ralf Rangnick ständig mit Jupp Heynckes verglichen wird“, sagte Schalkes Manager Rudi Assauer. „Von Rangnick habe ich nun die Aufstellung vor dem Spiel erhalten, aber das war eigentlich auch egal. Denn was zählt, ist der Erfolg.“ Der Trainer war zufrieden. „Wir haben keine Zweifel am Weiterkommen aufkommen lassen, zu Null gespielt und dem Gegner nur am Ende zwei Chancen erlaubt“, sagte Rangnick. Das Ergebnis gegen einen drittklassigen Gegner hat weiter keine Aussagekraft, aber die positive Stimmung, die der als Fußball-Intellektuelle geltende Rangnick in den ersten Tagen verbreitet hat, lässt die Verantwortlichen und Fans nach der freudlosen Zeit mit Heynckes wieder auf sportliche Erfolge hoffen.

Diese Stimmung wird zum ersten Mal am Sonntag, wenn Schalke in der Bundesliga auf den VfL Bochum trifft, ernsthaft getestet. „Internationale Auftritte haben immer ihren besonderen Reiz, aber das tägliche Brot ist die Bundesliga. Ich weiß, wie wichtig diese Partie ist. Das wird ein ganz heißes Duell“, sagte Rangnick, der seit gestern einen weiteren Kotrainer an seiner Seite hat. Neben Eddy Achterberg, der nach der Entlassung von Heynckes kurzzeitig als Interimstrainer tätig war, wird nun auch Mirko Slomka die Mannschaft betreuen. Der 37-Jährige arbeitete bereits von 2001 bis 2003 mit Rangnick bei Hannover 96 und erhält wie sein Chef einen Vertrag bis 2006.

Die Schalker Mannschaft will die kleine Euphorie um den neuen Trainer erst einmal bis zum Sonntag konservieren. „Das Spiel müssen wir unbedingt gewinnen, um in der Tabelle weiter nach oben zu klettern“, sagte Ebbe Sand. Denn das macht wirklich gute Laune. Tsp

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