zum Hauptinhalt

Sport: In die neuen national gemischten Rennställe der Eisschnellläufer setzen die Experten große Hoffnungen

Eine Frage kommt vor Beginn einer Eisschnellauf-Saison fast zwangsläufig - jene, wie die Hauptdarsteller den Sommer gemeistert haben? "Ich habe gut trainiert, bin ohne Verletzungen und Krankheiten über die Runden gekommen und mit den letzten Testzeiten sehr zufrieden.

Eine Frage kommt vor Beginn einer Eisschnellauf-Saison fast zwangsläufig - jene, wie die Hauptdarsteller den Sommer gemeistert haben? "Ich habe gut trainiert, bin ohne Verletzungen und Krankheiten über die Runden gekommen und mit den letzten Testzeiten sehr zufrieden."

Wenn fünf der Besten aus dem Kreis der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) nahezu wortgleich so antworten, dann heißt das, es dürften kaum neue Gesichter an der Spitze auftauchen. Schwere Zeiten für junge Himmelsstürmer zwischen Inzell und Berlin. Auf der anderen Seite jedoch gute Aussichten wiederum für den Verband auf internationaler Ebene. Denn die Aussagen stammen von Gunda Niemann-Stirnemann, neben dem US-Amerikaner Eric Heiden als beste Eisschnellläuferin des Jahrhunderts geehrt, ihrer Erfurter Kollegin Sabine Völker, WM-Dritte im Sprint, von Claudia Pechstein, zweimalige 5000-m-Olympiasiegerin, von Monique Garbrecht, Sprint-Weltmeisterin, und Michael Künzel (alle Berlin), WM-Teilnehmer und schnellster deutscher 500-m-Läufer. Und natürlich gelten sie auf ihren Spezialstrecken als Favoriten bei den nationalen Titelkämpfen heute (Beginn 17 Uhr mit 500 und 3000 m der Frauen/1500 m Männer), Sonnabend (13 Uhr) und Sonntag (9 Uhr) im Sportforum. Für die Mehrzahl der Konkurrentinnen und Konkurrenten geht es auf der überdachten Bahn in Hohenschönhausen vor allem um restliche Startplätze für die Weltcups am 13./14. November in Inzell (Mittel- und Langstrecke) und für die Sprinter am 27./28. November in Berlin.

Dennoch erwarten die Experten auch in dem anstehenden Eiswinter mit den Höhepunkten Europa-und Weltmeisterschaften im Mehrkampf, Sprint-WM und Einzelstrecken-WM ein ereignisreiches Geschehen. Trainer Stephan Gneupel aus Erfurt glaubt - wie auch Achim Franke aus Berlin -, dass "ein Großteil der Titel wie in der Vorsaison nur mit Weltrekorden zu holen sind." Der erneute Leistungsschub ohne die besondere Motivation von Olympischen Winterspielen sei im Zusammenhang mit der Bildung von einer Handvoll Firmenteams (national gemischt) ähnlich wie im Radsport zu sehen. An der Spitze dieser Entwicklung stehen die Holländer, in deren Team Unit 4 auch die deutsche Olympiahoffnung für 2002 in Salt Lake City auf den Distanzen von 500 bis 1500 m, Christian Breuer (Grefrath), als Vollprofi einen Vertrag erhalten hat. Bundestrainer Achim Franke: "Bei den Frauen, denke ich, werden wir mithalten können. Bei den Männern muss man sehen, welches Tempo die gegenüber uns mit viel Geld ausgestatteten Rennställe anschlagen werden."

Ernst Podeswa

Zur Startseite