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Sport: In die Niederlage gestürmt

Tabellenführer Schalke 04 verliert beim 0:1 gegen Leverkusen erstmals zu Hause

Wird Schalke 04 im Kampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft nervös? Nach dem 0:1 gegen Bayer Leverkusen führen die Westfalen die Tabelle weiter an, ihr Vorsprung auf Verfolger VfB Stuttgart ist aber auf vier Punkte geschrumpft. Die neue Hoffnung verdanken die Mitbewerber dem Leverkusener Stürmer Stefan Kießling, der fünf Minuten vor Schluss den Siegtreffer gegen eine Schalker Elf erzielte, die das Spiel zuvor überlegen gestaltet hatte, am Ende aber die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen musste. „Das war ein bitterer Tag für uns“, sagte Schalkes Trainer Mirko Slomka. „Aber es ist nicht alles verloren, wir können immer noch Meister werden.“

Zusätzlich verloren die Schalker auch noch zwei wichtige Spieler. Regisseur Lincoln sah die Rote Karte, Verteidiger Mladen Krstajic erlitt einen Rippenbruch. Beide werden ihrer Mannschaft im Titelkampf vermutlich länger fehlen. Lincoln hatte nach dem Abpfiff die Nerven verloren: Er schlug dem Leverkusener Mittelfeldspieler Bernd Schneider mit der flachen Hand ins Gesicht – und bekam zur Strafe von Schiedsrichter Manuel Gräfe die Rote Karte vorgehalten. Angesichts der ohnehin zahlreichen Ausfälle sei Lincolns Verhalten besonders ärgerlich. „Wir sind enttäuscht und erbost darüber“, sagte Slomka. „Aufgrund von Verletzungen haben wir schon genug Sorgen.“

In der ersten Halbzeit kam Schalke gegen Leverkusen im Angriff kaum zum Zuge, geschweige denn zu Chancen. Nichts erinnerte an das bis dahin letzte Treffen zwischen beiden Mannschaften in der Gelsenkirchener Arena, als sich die Schalker in einen Fußballrausch hineingesteigert und die Rheinländer in einem zauberhaften Spiel 7:4 besiegt hatten. Diesmal gab es keinerlei Anzeichen für eine solche Torflut. In der Anfangsphase kam Halil Altintop dem gegnerischen Tor zwar einmal nahe, doch der Leverkusener Schlussmann Rene Adler, der den gesperrt Butt vertrat, blockte den Ball ab. Insgesamt fiel dem Spitzenreiter aber nicht viel ein, um die kompakte Leverkusener Abwehr auszuhebeln. Aus dem Mittelfeld kamen zu wenig Impulse. Auf beiden Seiten bestimmten die hinteren Abteilungen den Lauf des Spiels.

Das änderte sich kurz nach Pause. Schalke ging nun zielstrebiger zu Werke. Aber Rene Adler, der sein erstes Bundesligaspiel bestritt, parierte alle Schüsse. Bayer hielt dem Ansturm stand und profitierte von der Abschlussschwäche der Gelsenkirchener Stürmer. Am Ende verließen die Schalker erstmals in dieser Saison die heimische Arena, ohne ein Tor erzielt zu haben.

Die Bayer-Profis machten die meiste Zeit über keinerlei Anstalten, sich über das bloße Verteidigen hinaus am Spiel zu beteiligen. Und Torwart Adler hielt dem Druck stand. In der 82. Minute lenkte er sogar einen fast unhaltbar scheinenden Scharfschuss von Zlatan Bajramovic ins Toraus. Für Schalke kam es noch bitterer: Kurz vor Schluss hatten die Leverkusener bei einem Gegenstoß Erfolg. Der eingewechselte Stürmer Stefan Kießling schloss einen Alleingang mit dem Siegtor ab. Ein Schock für Schalke. Die Mannschaft versuchte alles, doch Adler hielt, was zu halten war. „Er hat unseren Sieg festgehalten“, sagte der Leverkusener Trainer Michael Skibbe.

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