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Sport: In einem Spiel zum Star

Francesc Fábregas treibt den FC Arsenal zum 2:0 gegen Juventus Turin

Vor dem Anpfiff bejubelten die Fans den Vorgänger. Als der Stadionsprecher den Namen von Patrick Vieira verlas, gab es besonderen Beifall für den Spieler, der neun Jahre lang an vielen Erfolgen des FC Arsenal beteiligt war. Dass der Franzose Vieira seit dieser Saison für Juventus Turin spielt, hat seine Wertschätzung bei den Londoner Fans nicht geschmälert. Am Ende des Viertelfinal-Hinspiels in der Champions League feierten sie gestern Abend aber Vieiras Nachfolger: Francesc Fábregas. Der 18-Jährige hat die Position im zentralen Mittelfeld von Patrick Vieira in dieser Saison übernommen, und gestern erzielte er beim 2:0 (1:0) des FC Arsenal gegen Juventus Turin den ersten Treffer selbst und bereitete den zweiten vor. Dem Führungstreffer von Fábregas war ein Fehler Vieiras vorausgegangen, der den Ball im Mittelfeld verloren hatte.

Dieser Ballverlust war einer von vielen in einer ungemein schnellen ersten Halbzeit, in der es für beide Mannschaften kaum Räume gab, um mit Kombinationen in den gegnerischen Strafraum zu gelangen. So entstand ein Spiel auf hohem Niveau, in dem sich wegen des hohen Tempos aber zunächst keine großen Torchancen ergaben. Arsenals Torwart Jens Lehmann, der die Londoner mit seinen Paraden gegen Real Madrid in das Viertelfinale gebracht hatte, musste in der ersten Halbzeit keinen gefährlichen Ball abwehren, gestern blieb er zum siebten Mal in Folge ohne Gegentor. Auch seine Mannschaft hatte zunächst nur wenige Tormöglichkeiten. Zwei Freistöße von Thierry Henry verfehlten ihr Ziel, einmal rutschte Fábregas an einer Hereingabe vorbei.

Fünf Minuten vor der Pause hatte der junge Spanier dann aber seinen ersten großen Auftritt, als er eine Kombination nach dem Fehler Vieiras aus sechzehn Metern mit einem Schuss durch die Beine von Lilian Thuram und an Gianluigi Buffon vorbei erfolgreich abschloss.

Buffon hatten es die Turiner in der zweiten Halbzeit zu verdanken, dass sie nicht schnell mit 0:2 in Rückstand gerieten, der italienische Nationaltorhüter rettete gleich mehrfach gegen Henry und Fábregas. Zwanzig Minuten vor dem Ende konnte aber auch Buffon nichts mehr machen: Aliaksandr Hleb setzte mit einem schönen Pass Fábregas in Szene, der frei vor Buffon sein zweites Tor erzielen konnte. Stattdessen legte Fábregas den Ball aber quer zu Henry, der diesen grandiosen Spielzug mit dem 2:0 beendete. Die junge Mannschaft von Arsenal, in der nicht nur Fábregas wenig Erfahrung im internationalen Fußball hat, hielt auch in der zweiten Halbzeit das Tempo so atemberaubend hoch wie in der ersten. Die erfahrenen Turiner blieben weiter ungefährlich, immer wieder verloren ihre Stürmer David Trezeguet und Zlatan Ibrahimovic ihre Zweikämpfe gegen die Arsenal-Verteidiger Eboue, Flamini und Senderos, von denen keiner älter als 22 Jahre alt ist.

Einzig über die rechte Seite mit Mauro Camoranesi starteten die Gäste einige vielversprechende Angriffe, er hatte auch die einzige und beste Torchance. Juventus, das im Achtelfinale Werder Bremen ausgeschaltet hatte, kam aber während der gesamten neunzig Minuten nie richtig ins Spiel. Als Camoranesi kurz vor Schluss wegen wiederholten Foulspiels mit der Gelb-Roten Karte vom Platz musste, war das Spiel ohnehin entschieden. Sein Mannschaftskollege Jonathan Zebina folgte ihm aus dem gleichen Grund.

Am Ende gab es einen großen Verlierer, den Vorgänger Vieira. Und einen großen Sieger, den Nachfolger Fábregas. Dank ihm kann Arsenal in einer Woche in Turin zum ersten Mal in das Halbfinale der Champions League einziehen.

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