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Sport: Indurain lobt Ullrich, erwartet aber dennoch einen spanischen Gesamtsieg

Der fünffache Tour-de-France-Sieger Miguel Indurain lobte Telekom-Star Jan Ullrich. "Er ist kompletter als die anderen Fahrer", sagte der Spanier der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über den bei der Spanien-Rundfahrt führenden Deutschen.

Der fünffache Tour-de-France-Sieger Miguel Indurain lobte Telekom-Star Jan Ullrich. "Er ist kompletter als die anderen Fahrer", sagte der Spanier der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über den bei der Spanien-Rundfahrt führenden Deutschen. Indurain, der für die spanische Sportzeitung "Marca" von der Vuelta berichtet, schränkte allerdings ein, dass Ullrich noch nicht wieder "so stark wie bei seinem Tour-Sieg 1997" ist. Der Merdinger besitze die Erfahrung, die Führung in einer großen Rundfahrt zu verteidigen.

Dennoch rechnet Indurain nicht mit einem Gesamtsieg Ullrichs. Sein Problem sei das stark dezimierte Telekom-Team. Vitalicio hingegen, die Mannschaft seines schärfsten Konkurrenten Igor Gonzalez de Galdeano, hingegen sei noch vollzählig. Zum Glück für Ullrich würden die spanischen Mannschaften Vitalicio, Kelme und Banesto noch alle im eigenen Interesse fahren, da die Mannschaftswertung unter den spanischen Teams einen hohen Stellenwert besitzt. Doch nach Indurains Meinung müsste jedes spanische Team in der Lage sein, Ullrich das Trikot wegzunehmen. Schärfster Konkurrent für Ullrich ist nach Einschätzung des Spaniers sein Landsmann Igor Gonzalez de Galdeano, der im Zeitfahren am Sonnabend am ehesten Ullrich Paroli bieten kann und mit lediglich 49 Sekunden Rückstand in Lauerstellung liegt.

"Ich brauche vor dem Rest des Rennens keine Angst zu haben. Ich habe mein Soll schon erfüllt und kann höchstens noch einen draufpacken. Ich werde sehen, was noch auf mich zukommt und mich so gut wie möglich verkaufen", sagte Ullrich vor den letzten sechs Etappen bis Madrid.

Telekom-Teamleiter Rudy Pevenage meinte: "Bis zum Gesamtsieg ist es noch weit, aber eigentlich wollte Jan ja nur eine gute Vuelta fahren. Das hier sollte eine Grundlage für die WM und das nächste Jahr werden, dass daraus mehr geworden ist, konnte niemand ahnen."

Gestartet waren am Montag noch 128 Fahrer, komplett sind aber nur noch zwei Teams - der Vitalicio-Rennstall von Ullrichs Rivalen Igor Gonzalez Galdeano und die Banesto-Mannschaft um Jimenez und den zweimaligen Vuelta-Sieger Alex Zülle (Schweiz). Am Dienstag ging es für die Vuelta-Karawane nach Redaktionsschluss wieder ins Gebirge. Vier Bergwertungen, je zwei der zweiten und dritten Kategorie mit einem Anstieg auf 1600 Meter, waren auf dem Abschnitt über 200,4 Kilometer von Valencia nach Teruel zu überstehen. Tags zuvor hatte der frühere Olympiasieger Wjatscheslaw Jekimow im Finale vor dem US-Amerikaner Frankie Andreu im Finale durchgesetzt. Die Ausreißer waren über 170 Kilometer allein an der Spitze gefahren und kamen mit 12:46 Vorsprung vor dem Spanier Martin Perdiguera an. Das Graue Trikot des Punktbesten verteidigte der viermalige Etappensieger Marcel Wüst mit weiteren Sprintzählern erfolgreich, im Weißen Trikot des "Berg-Königs" beendete Jimenez die eher beschaulich verlaufende Etappe.

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