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© KEYSTONE

Sport: Ins Finale gezittert

Obergföll qualifiziert sich mit mäßiger Weite

Für Christina Obergföll war es ein nervenaufreibender WM-Auftakt: Nur 60,74 Meter weit warf die deutsche Athletin ihren Speer im Olympiastadion, das musste für den Einzug ins Finale reichen – was es tat. Nach der Qualifikation meinte Obergföll: „Dass ist nicht so tragisch und eigentlich alles Wurst.“ Schon bei der WM 2007 in Osaka habe sie eine schlechte Qualifikation gehabt, sagte sie. Anschließend gewann sie die Silbermedaille. Den zittrigen Auftakt in Berlin konnte Obergföll erklären: „Ich weiß ein bisschen, woran es gelegen hat. Im ersten Versuch habe ich zu viel gewollt, im zweiten wollte ich es etwas kontrollierter machen, war aber zu langsam“, sagte sie.

Doch auch ihre Speerwurf-Rivalin Steffi Nerius qualifizierte sich nur mit einem mäßigen Ergebnis für das Finale am Dienstag. Mit 61,73 Metern erreichte sie zum siebten Mal die Medaillenrunde einer Leichtathletik-WM. Auch bei der 37-jährigen Leverkusenerin stimmte die richtige Dosierung bei den drei Würfen nicht. „Ich wollte einfach zu weit werfen“, sagte Nerius nach dem ersten Akt des letzten WM-Auftritts ihrer Karriere. „Wenn man weiß, dass man um 62 Meter werfen muss, ist das schwerer, als wenn man drauflos werfen kann.“ Sie sei verkrampft gewesen.

Dabei hatte die routinierte Athletin zuletzt aufgetrumpft und beim Meeting Ende Juli in Leverkusen mit einer Weite von 66,82 Meter noch einmal ihren Medaillenanspruch angemeldet. Einen Wurf bis 70 Meter traut sie sich im Berliner Finale zu.

Keine Mühe bereitete der WM-Auftakt derweil Linda Stahl, die mit 63,86 Meter souverän weiterkam. Wie bei der WM 2007 schaffte die 23 Jahre alte Leverkusenerin im ersten Versuch den Final-Einzug. Trainingspartnerin Steffi Nerius traut ihr eine Überraschung zu: „Mein Geheimtipp ist Linda Stahl. Sie kann 67 oder 68 Meter werfen.“

Aufatmen konnte Obergfölls Trainer Werner Daniels, der zuletzt Mühe hatte, die in eine Formkrise geratene und durch eine Zerrung in der Zwischenrippenmuskulatur beeinträchtigte Werferin wieder auf Kurs zu bringen. „Sie ist drin, fertig, erledigt“, sagte er. Für das Finale ist er optimistisch: „Christina hat im Trainingslager in Kienbaum sehr weit geworfen. Und das ist nicht weit weg, das kriegt sie im Finale hin.“ dpa

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