zum Hauptinhalt
Eine Nummer zu groß. Nowitzki und Kollegen waren klar besser als Israel. Foto: AFP

© AFP

Sport: Inspiriert von Nowitzki

91:64 – Deutschland gewinnt zum Auftakt der Basketball-EM gegen Israel souverän

Dirk Nowitzki kam mit schnellen Schritten aus der Kabine, er lief mit seinem 2,13 Meter langen Körper schwungvoll um die Werbebande herum und führte die deutsche Basketball-Nationalmannschaft aufs Feld. Der entschlossene Auftritt des Champions aus der US-Profiliga NBA hatte offenbar eine inspirierende Wirkung auf seine Teamkollegen und führte am Mittwochabend zu einem 91:64 (40:26)-Auftaktsieg gegen Israel bei der Europameisterschaft in Litauen. Die Sorgen von Bundestrainer Dirk Bauermann um einen mühevollen Start hatten sich als unbegründet erwiesen.

Bauermann hatte noch am Vormittag um den Einsatz seines Aufbauspielers Steffen Hamann bangen müssen, der sich statt beim Wurftraining wegen Rückenbeschwerden in physiotherapeutischer Behandlung befand. Doch Hamann war einsatzbereit. Schnell zeigte sich, wie das deutsche Konzept nicht nur in dieser Partie, sondern wohl im gesamten Turnier aussieht. Der Ball wanderte in die Hände von Chris Kaman und Dirk Nowitzki, die zuverlässig das taten, was jeder von ihnen erwartet: Sie verwandelten ihre Würfe. Kaman kam schließlich auf 18 Punkte, Nowitzki sogar auf 25.

Die offenbar erfolgversprechende Taktik war in der Anfangsphase allerdings mit einem Makel behaftet: Yassif Green, Israels einzig gefährliche Option unter dem Korb, hatte es geschafft, Kaman mit seinen Schnelligkeitsvorteilen im Eins gegen Eins zwei Fouls anzuhängen. Im deutschen Spiel mangelte es zunächst an Sicherheit bei den Pässen und an Schützen, die nicht den Namen Nowitzki und Kaman tragen. Es dauerte sechs Minuten, ehe Robin Benzing die Monotonie in der Offensive durchbrach und an die Freiwurflinie trat. Er vergab zwar beide Versuche, war nach dem ersten Viertel aber trotzdem der Einzige, der sich neben den beiden NBA-Stars mit Punkten in den Statistiken verewigt hatte.

Israel hielt nur solange mit, wie die Würfe aus der Distanz ihr Ziel fanden, allerdings war das schon nach wenigen Minuten nicht mehr der Fall. Auch der Versuch des Kontrahenten, Deutschland mit einer Zonenverteidigung aus dem Rhythmus zu bringen, musste als gescheitert gelten. Die Profis von Dirk Bauermann kombinierten so lange, bis sie einen freien Mann gefunden hatten. Auch nach dem Seitenwechsel war die deutsche Auswahl darum bemüht, dem Gegner keinen Zugang zu dem Spiel zu gestatten. Mit einem 7:0-Lauf zerstreute Deutschland früh alle Zweifel am Sieg. Die Leistungsträger konnten sich schonen und die Spieler von der Bank durften Einsatzzeit sammeln.

Dirk Nowitzki wurde nach dem Spiel von den 3000 Zuschauern in der Halle von Siauliai mit Sprechchören gefeiert. Der deutsche Basketball-Star war zufrieden mit dem ersten Auftritt seiner Mannschaft bei der EM. „Wir haben schon sehr gut zusammengespielt“, sagte Nowitzki. „Hinten haben wir noch ein paar Fehler gemacht, aber vorne haben wir die Freiräume genutzt.“

In ihrer zweiten Partie trifft die deutsche Mannschaft am Donnerstag auf Italien. Die Italiener verloren ihre erste Begegnung gegen Serbien etwas überraschend 68:80. Bauermann warnte trotzdem vor dem nächsten Gegner. „Die Italiener haben drei NBA-Profis in ihren Reihen“, sagte der Bundestrainer. „Sie gehören weiter zu den Favoriten.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false