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Hertha BSC trennt sich von Manager Dieter Hoeneß

© dpa

Interview zur Trennung von Hoeneß: Hertha-Vermarkter: „Starke Figuren prägen das Produkt“

Christian Jäger, bei der Firma Sportfive für Herthas Vermarktung verantwortlich, spricht im Interview über die Auswirkungen der Trennung von Dieter Hoeneß.

Welches Signal geht vom Umbau in der Vereinsführung aus?

Der Konflikt, den es in der Spitze des Vereins gab, ist ja nicht plötzlich entstanden. Ich denke, dass es ganz gut ist, dass jetzt Klarheit herrscht. Uns betrifft diese personelle Konsequenz nicht unmittelbar.

Haben Sponsoren schon nachgefragt, wie es ohne Dieter Hoeneß weitergeht?

Was unsere Partner hauptsächlich interessiert, ist, ob das Produkt stimmt – das gilt vom Business Seat bis hin zur Bandenwerbung. Natürlich ist der Fußball ein sehr emotionales Geschäft, was Teil der Faszination ist. Da wird viel diskutiert über die Dinge, die in einem Verein ablaufen.

Dieter Hoeneß war Herthas zentrale Figur, das Gesicht. Viele können sich Hertha ohne Hoeneß gar nicht vorstellen.

Sie haben insofern recht, als dass starke Figuren und Gesichter zum Gesamtprodukt gehören und es in gewisser Weise prägen. Aber der Abschied von Dieter Hoeneß hatte sich ja lange angekündigt. Jetzt ist er etwas schneller vollzogen worden, damit müssen wir umgehen können.

Ist Hertha ohne Hoeneß schwerer oder leichter verkäuflich?

Ich sehe da keinen direkten Zusammenhang. Die Bedeutung von Dieter Hoeneß für Hertha war zweifellos groß. Noch wichtiger für das Image Herthas und damit eine erfolgreiche Vermarktung ist die Entwicklung im Frühjahr gewesen, als in den letzten Heimspielen eine richtige Euphorie im Olympiastadion herrschte. Die wollen wir über den Sommer retten und mit in die neue Saison tragen.

Wird das schwerer in der Wirtschaftskrise?

Aus einem Nachteil Berlins wird nun ein kleiner Vorteil: Berlin war nie der starke wirtschaftliche Standort mit viel Industrie, weshalb es noch nie leicht fiel, Sponsoren zu finden. Umgekehrt trifft die Krise Hertha jetzt nicht so hart wie andere Vereine. Eintracht Frankfurt etwa profitierte jahrelang vom Geldmarkt, der in Frankfurt am Main beheimatet ist. Dort ist es jetzt etwas schwerer.

Die Fragen stellte Michael Rosentritt.

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