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Sport: IOC rügt Kölner Dopinglabor

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird die Vorgehensweise des Kölner Doping-Kontroll-Labors und dessen Leiter Wilhelm Schänzer im Fall Dieter Baumann überprüfen und stellt sogar die Erneuerung der Lizenz für Köln in Frage. Das Labor hatte auf eigene Faust Untersuchungen im Hause Baumann vorgenommen und dabei eine angeblich manipulierte Zahnpastatube als mögliche Ursache für die erhöhten Nandrolon-Werte sicher gestellt.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird die Vorgehensweise des Kölner Doping-Kontroll-Labors und dessen Leiter Wilhelm Schänzer im Fall Dieter Baumann überprüfen und stellt sogar die Erneuerung der Lizenz für Köln in Frage. Das Labor hatte auf eigene Faust Untersuchungen im Hause Baumann vorgenommen und dabei eine angeblich manipulierte Zahnpastatube als mögliche Ursache für die erhöhten Nandrolon-Werte sicher gestellt. Kritisiert wird vom IOC die gleichzeitige Sicherung von Beweismaterial und Wahrnehmung von gutachterlichen Aufgaben. Schänzer erkennt keine Interessenkollision und wehrt sich gegen die Vorwürfe.

Doch Richard Pound, IOC-Vizepräsident und künftiger Vorsitzender der Anti-Doping-Weltagentur, kündigte an, dass die Weltagentur nach der Aufnahme ihrer Arbeit zu Beginn nächsten Jahres prüfen werde, ob die IOC-Akkreditierung für das Kölner Labor unter diesen Umständen erneuert werden könne. Das IOC sieht auch keine Notwendigkeit der Korrektur in der Behandlung von Nandrolon, wie vom selbsternannten Dopingexperten Werner Franke (Heidelberg) gefordert. Die Leiter der 27 IOC-Labors sehen Nandrolon übereinstimmend als Dopingsubstanz an. In einer Statistik von 1998 rangiert Nandrolon in der Positivliste der Steroide an zweiter Stelle hinter Testosteron (299) mit 259 Vorfällen weltweit.

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