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Zlatan Ibrahimovic gibt die Richtung vor.

© dpa

Irland - Schweden 1:1: Ein halbes Tor für König Zlatan

Irland hat Schweden am Rand der Niederlage, erst spät rettet sich das Team von Zlatan Ibrahimovic zum 1:1-Unentschieden.

Der König von Paris hielt ein vielleicht letztes Mal Hof. Vier Wochen nach der Verkündung seines Abschiedes vom Paris Saint-Germain Football Club kehrte Zlatan Ibrahimovic noch einmal zurück in die Stadt, die er drei Jahre lang unterhalten hat. Statt des blau-weiß-roten PSG-Leibchens trug er das Gelb-Blau der schwedischen Nationalmannschaft. Es wurde, nach langem Zittern, doch noch ein halbwegs erfreulicher Besuch. Schweden schaffte im ersten Spiel der Vorrundengruppe E der EM noch ein 1:1 (0:0), durch ein irisches Eigentor, das Ibrahimovic vorbereitet hatte.

Zlatan wie immer: scheinbar lustlos

König Zlatan spielte erst einmal so wie immer. Scheinbar lustlos, aber immer auf dem Sprung für einen besonderen Moment. Einmal, es war kurz vor Ende der ersten Halbzeit, erfreute er das Publikum mit einer speziellen Einlage. An der Mittellinie trat Ibrahimovic in vollem Lauf auf den Ball, drehte sich einmal um die eigene Achse und passte weiter auf einen Mitspieler. Der große Zinedine Zidane hat dieses Kunststück berühmt gemacht. Seine französischen Fans hätten das Da Capo gewiss gefeiert – wenn denn welche dagewesen wären. Das gesamte Stade de France schmückte sich am Montag ausschließlich mit schwedischem Gelb und irischem Grün.

Irland übernahm das Kommando

Das Spiel stand zunächst im Zeichen der Iren, was schon mal deshalb überraschte, weil die Boys in Green nicht für ein Übermaß an Gestaltungswillen bekannt sind und eher auf das Prinzip Konter bauen. Weil nun aber die schwedische Philosophie ganz ähnlich definiert ist, musste ja einer das Kommando übernehmen, und das waren die Iren. Das älteste Team dieser Europameisterschaft spielt nicht schön, aber bestimmt. Jeff Hendricks Schuss aus halblinker Position parierte Andreas Isaksson mit einiger Mühe. Kurz darauf verlängerte Ciarian Clark eine Ecke mit dem Kopf Richtung langer Pfosten, wo John O’Shea stand, allerdings den Fuß frei vor dem leeren Tor nicht mehr an den Ball bekam. Danach verfehlte Robbie Bradie knapp das Tor. Dann schoss wieder Hendrick, diesmal mit mehr Effet als Wucht, und der machtlos durch die Luft fliegende Isaksson hatte Glück, dass der Ball von der Querlatte ins Feld zurücksprang.

So viel grüne Offensive war selten

So ging es auch in der zweiten Halbzeit weiter. Hendrick schoss ein drittes Mal, diesmal flach und so scharf, dass Isaksson den Ball nicht festhalten konnte. So viel grüne Offensive war selten, und sie musste irgendwann mal belohnt werden. Zuständig dafür war Wes Hoolahan, nachdem zunächst Seamus Coleman auf der rechten Seite den Leipziger Emil Forsberg genarrt hatte. Seine Flanke flog zu Hoolahan, der den Ball noch einmal auftropfen ließ und ihn dann halbhoch in die rechte Ecke jagte.

Hoffnung aufs Achtelfinale

Jetzt taten auch die Schweden mehr für das Spiel. Ibrahimovic wurde aktiver, er ließ sich immer wieder zurückfallen und forderte den Ball. Forsberg wäre beinahe der Ausgleich geglückt, als er das Tor aus zehn Metern hauchdünn verfehlte. Auch Ibrahimovic hatte seine Chance. Ein Seitfallzieher, wie ihn nur er zustande bringen kann, aber es fehlte doch ein guter Meter zum krönenden Abschluss. Am Ende war er es, der den Ausgleich vorbereitete, mit einem Lauf durch den Strafraum und einer Eingabe, die Clark mit der Stirn ins eigene Tor stieß. Ein halbes Tor für den König von Paris, der Schweden die Hoffnung auf das Achtelfinale erhält. Ibrahimovic winkte ins Publikum. Es ist noch nicht vorbei.

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