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Irland: Trapattoni tritt zurück

Der Mister verlässt die grüne Insel. Für Giovanni Trapattoni ist nach dem praktisch besiegelten Aus in der WM-Qualifikation Schluss als Fußball-Nationaltrainer in Irland. Sein Nachfolger beginnt gleich mit einem ganz schweren Spiel.

Irland und Giovanni Trapattoni sind sich nicht mehr grün: Am Morgen nach dem 0:1 in Österreich und der so gut wie verpassten WM-Qualifikation 2014 trat der Italiener als Trainer der irischen Fußball-Nationalmannschaft zurück. Sein Nachfolger steht am 11. Oktober gleich vor einer ganz schweren Aufgabe - Gegner Deutschland will dann das Ticket für die Weltmeisterschaft lösen.

Der Auswahl von der grünen Insel würden nur Siege in Köln und drei Tage später daheim gegen Kasachstan sowie reichlich Schützenhilfe noch die Reise nach Brasilien bescheren. Doch weil der irische Fußball-Verband daran berechtigte Zweifel hat, soll ab sofort der Neuanfang mit Blick auf die EM 2016 beginnen. Mit welchem Trainer, das stand zunächst noch nicht fest.

Fast fünfeinhalb Jahre hatte Trapattoni die „Boys in green“ betreut, am Mittwochmorgen erfolgte nach einem „freundschaftlichen Treffen“ mit der Verbandsspitze in gegenseitigem Einvernehmen die Trennung von dem 74-Jährigen, wie der irische Fußball-Verband (FAI) mitteilte. Auch Co-Trainer Marco Tardelli räumt seinen Posten.

„Wir verlassen dieses Land mit Emotion, weil wir die irischen Fans verstehen“, sagte Trapattoni in einer Erklärung des Verbandes. Er bedankte sich bei den Spielern und wünschte ihnen für die Zukunft alles Gute. „Ich denke, dass wir mit der Arbeit, die wir geleistet haben, eine gute Basis für meinen Nachfolger geschaffen haben“, betonte der frühere Coach des FC Bayern München und der italienischen Nationalmannschaft.

Unter Trapattonis Regie hatten die Iren in den Playoffs gegen Frankreich denkbar unglücklich die Qualifikation für die WM 2010 verpasst und den Sprung zur EM-Endrunde 2012 geschafft. In Polen waren allerdings nur die sangesfreudigen Anhänger europameisterschafts-tauglich gewesen.

In der anschließenden WM-Qualifikation hagelte es schon nach dem glücklichen 2:1-Auftaktsieg vor einem Jahr in Kasachstan Kritik an Trapattoni und seiner spielerisch limitierten Mannschaft. Die DFB-Auswahl zeigte die Defizite beim 6:1-Kantersieg im vorigen Oktober in Dublin deutlich auf, das 1:2 gegen Schweden und die späte Niederlage in Wien am Dienstagabend machen das Erreichen von Platz zwei in der Gruppe C äußerst unwahrscheinlich.

Nun soll der Sprung zur EM-Endrunde 2016 in Frankreich gelingen, wo erstmals 24 Teams teilnehmen dürfen. „Diese WM-Qualifikation war enttäuschend, doch Giovanni hinterlässt uns eine Gruppe guter junger Spieler“, sagte Verbands-Geschäftsführer John Delaney. Ob Trapattoni sich nun ins Rentendasein verabschiedet, ist offen. (dpa)

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