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Sport: Irrititationen im Olympiastadion

FC Bayern misslingt beim 2:3 gegen Deportivo la Coruña der Start in die Champions League

Von Detlef Dresslein

München. Zuerst irritierte nur das neue Gewand der Münchner Elitekicker. Statt ganz in Weiß liefen die Bayern diesmal in roten Trikots und dunkelblauen Hosen auf. Eine Kombination, die aus der Ferne doch stark an die Dienstkleidung von Bayer Leverkusen erinnerte. Noch mehr allerdings waren die Fans dann von der Spielweise verwirrt, denn die Bayern standen nach ihren zuletzt furiosen Darbietungen den Defensivstaffeln von Deportivo la Coruña reichlich ratlos gegenüber. Zwar legte der FC Bayern München einen kurzen Zwischenspurt ein und glich einen 0:2-Rückstand aus. Doch es nutzte nichts. Deportivos Stürmer Roy Makaay besiegelte mit seinem dritten Treffer zum Endstand von 2:3 die erste reguläre Niederlage des FC Bayern München dieser Saison. Der Start in die Vorrunde der Champions League war den Bayern vor 40 000 Zuschauern im Münchner Olympiastadion misslungen. „Wir haben das Spiel auf die leichte Schulter genommen und dachten, es geht von alleine“, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld.

Deportivo La Coruña stellte sich mit einer soliden 4-4-2-Formation dem vormaligen weißen Ballett entgegen. Wie an Gummibändern verbunden federten die Spieler der Abwehr- und Mittelfeldkette nach einer Aktion immer wieder in ihre Grundstellung zurück. Vorne agierte der Niederländer Roy Makaay als einzige Spitze und ließ sich vom etwas zurückhängenden Juan Carlos Valeron mit Vorlagen versorgen. Und das hatte - so einfach es auch erschien - durchschlagenden Erfolg.

Schon in der zwölften Minute ließ sich die träge Defensive der Münchner übertölpeln mittels eines einfachen wie genialen Passes von Valeron auf Makaay, und der hatte nur noch Bayerns Torwart Oliver Kahn gegen sich, wovon er sich aber nicht weiter beeindrucken ließ. Noch frappanter war das Versagen der Münchner Abwehrreihe beim 0:2. Auf dem rechten Flügel setzte sich Valeron gegen den überforderten Ze´ Roberto locker durch, in der Mitte wollte Kuffour nicht stören und ließ Makaay zum zweiten Mal treffen (45.).

Zwischendurch hatte Sergio das Pech, nach einem ähnlich simpel strukturierten Angriff - zwei, drei schnelle Pässe nach Ballgewinn - am aufmerksamen Oliver Kahn zu scheitern.

Da konnten die Bayern-Fans noch so vehement plärren: „Die Nummer Eins der Welt sind wir“ - auf dem Platz sah die aktuelle Wahrheit für den noch amtierenden Weltpokalsiegers anders aus. Die „Chancen“ vor der Pause: Einmal drosch Tarnat sieben Meter übers Tor, einmal aus vierzig Metern vorbei. Und kurz vor dem zweiten Gegentor köpfte Claudio Pizarro nach Flanke von Willy Sagnol wenigstens nur knapp übers Tor. Mit der Einwechslung von Owen Hargreaves besserte sich das Münchner Spiel. In der Drangperiode der Bayern glichen die Münchner nach der Pause durch Hasan Salihamidzic (57.) und Giovane Elber (64.) aus. Doch ab der 70. Minute verfielen die Münchner wieder in die Fehler der ersten Halbzeit.

Und Deportivo verließ sich auf das Erfolgsrezept aus der ersten Halbzeit. Cool und konzentriert spielten die Spanier, bis sich in der 77. Minute die entscheidende Chance bot. Wieder spielte Valeron auf Makaay, dieser übertölpelte die Abseitsfalle: 2:3. Es war die erste Heimniederlage des FC Bayern in der Champions League seit 29 Spielen.

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