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"Wenn alles zusammenkommt, dann kann ich mir vorstellen, dass da eine Superzeit oder sogar ein Weltrekord rauskommt“, sagte Meeting-Direktor Gerhard Janetzky über den US-Amerikaner.

© afp

Istaf: Feuerwerk der Leichtathletik

Weltklasse-Leichtathletik soll am Sonntag 55.000 Zuschauer ins Olympiastadion locken. Star des ISTAF ist Diskus-Riese Robert Harting. „Das kann ich nicht verlieren!“, sagt der Berliner vor seinem Heimspiel. Acht weitere Olympiasieger starten.

Beim Feuerwerk der Leichtathletik will es auch Diskus-Ass Robert Harting noch einmal richtig krachen lassen. Mit dem 33. Sieg in Serie und Blitz-Autogrammen im Block L möchte sich der Olympiasieger am Sonntag (ARD von 14.45 bis 16.50 live) beim 71. Berliner Istaf von seinen treuen Fans verabschieden. Der Lokalmatador ist die Zugnummer des Leichtathletik-Klassikers, aber nicht der einzige Leckerbissen auf dem Gala-Menü. Acht weitere Olympiasieger von London sind im Olympiastadion am Start, mit Harting stellen sich zudem alle acht deutschen Medaillengewinner vor.

Für Harting zählt nur ein Heimsieg - alles andere wäre eine große Enttäuschung. „Das kann ich nicht verlieren. Meine Kollegen sind schon alle ganz heiß und wollen mich in meinem Wohnzimmer schlagen. Aber das geht nicht“, sagte der Diskus-Riese am Freitag auf einer Pressekonferenz im Berliner ICC. Das Olympiastadion ist für ihn fast schon das Wohnzimmer. „Und sein eigenes Haus, das will man natürlich verteidigen. Als ob man mit der Mistgabel und in Boxershorts vor der Tür steht“, meinte der 27-Jährige.

„Nicht nur Robert ist der Superstar. Ich setze ganz stark auf Hürdensprint-Olympiasieger Aries Merritt“, sagte Meeting-Direktor Gerhard Janetzky. „Merritt ist hochmotiviert, die Bahn ist schnell. Nach seinem Fehlstart in Lausanne will er sicher sein Geld wieder reinholen. Wenn alles zusammenkommt, dann kann ich mir vorstellen, dass da eine Superzeit oder sogar ein Weltrekord rauskommt“, meinte Janetzky. Schon fünfmal ist Merritt in dieser Saison unter 13 Sekunden gesprintet; den über vier Jahre alten Weltrekord des Kubaners Dayron Robles (12,87) will er am Sonntag angreifen. „Auf jeden Fall will ich eine Zeit unter 13 Sekunden rennen“, versprach der Amerikaner.

Für Harting ist nach dem Istaf Schluss, der Riese ist müde. Weltmeister, Europameister und Olympiasieger innerhalb eines Jahres - das schlaucht. Aber seine Fans will der Local Hero nicht enttäuschen. Seit dem 8. August 2010 hat Harting nicht mehr verloren, die letzte Niederlage brachte ihm in Nottwil der Spanier Mario Pestano bei.

Das Berliner Istaf soll auch künftig ein Markenzeichen für Weltklasse-Leichtathletik sein. „Dank unserer neuen Sponsoren und der bis zum Jahr 2015 vereinbarten Fernsehverträge gehen wir in eine gesicherte Zukunft“, sagte ISTAF-Geschäftsführer Martin Seeber. „Wir haben heute einen Etat von 1,8 Millionen Euro und auch das gleiche Geld für die Verpflichtung der Athleten wie früher. Wir werden am Sonntag mit 55.000 Zuschauern unsere Vorjahresmarke übertroffen haben“, versprach Seeber. Vor einem Jahr waren 51 812 Fans dabei. Für den regulären Preis von 19 Euro konnten etwa 1000 Fans ein Ticket für den Robert-Harting-Fanblock L kaufen. Dorthin will der „Herr der Ringe“ gleich nach seinem Wettkampf sprinten - und Autogramme geben.

Einen echten Supersprinter haben die Istaf-Macher auf den letzten Drücker noch verpflichtet: Staffel-Olympiasieger Michael Frater. Der Mann aus dem Gold-Quartett der Jamaikaner startet mit einer Bestzeit von 9,88 Sekunden über 100 Meter. Fraters Landsmann Yohan Blake, im Vorjahr die Zugnummer, ist diesmal nicht dabei. „Wir hätten ihn uns wieder leisten können und auch leisten wollen. Aber sein Trainer hat Nein gesagt: zu viele Rennen!“, erklärte Janetzky.

Einer der spektakulärsten Olympiasieger von London ist Felix Sanchez aus der Dominikanischen Republik, der nach seinem Goldlauf über 400 Meter Hürden auf dem Siegertreppchen heulte und die Zuschauer zu Tränen rührte. Im Kugelstoßring hat David Storl etwas gut zu machen: Nach seinen drei Fehlversuchen beim Diamond-League-Meeting in Zürich will der Weltmeister aus Sachsen dem Olympiasieger Tomasz Majewski aus Polen Paroli bieten. (dpa)

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