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Sport: Italien beschwert sich über Fifa-Urteil

Rom - Italien ist empört. Im Land des Fußball-Weltmeisters empfinden viele das Urteil der Disziplinarkommission des Fußball-Weltverbandes Fifa als unverhältnismäßig.

Rom - Italien ist empört. Im Land des Fußball-Weltmeisters empfinden viele das Urteil der Disziplinarkommission des Fußball-Weltverbandes Fifa als unverhältnismäßig. „Frankreich schlägt Italien mit 3:2“, notierte süffisant die römische Tageszeitung „La Repubblica“. Das Urteil sei absurd, da es nicht angemessen zwischen Täter und Opfer unterscheide. Zinedine Zidane wurde für seinen Kopfstoß an Marco Materazzi im WM-Finale für drei Spiele gesperrt und muss rund 5000 Euro Strafe zahlen. Materazzi hingegen wurde für zwei Spiele gesperrt und muss rund 3200 Euro Strafe zahlen.

„Es ist skandalös“, sagte der ehemalige Nationalspieler Paolo Maldini, „die Disziplinarkommission der Fifa hat mit dem Urteil de facto die Handlung eines Ausnahmefußballers gerechtfertigt, der einen großen Fehler begangen hat“. Wo bleibe der Vorbildcharakter der Spieler, den die Fifa sonst verlange? Trotzdem will der Verband den Zwischenfall schnell ad acta legen. „Wir respektieren das Urteil der Disziplinarkommission“, sagte der kommissarische Leiter des Fußballverbandes, Guido Rossi, „aber die Szene wurde im Bild festgehalten, und die öffentliche Meinung der Welt kann sich ein eigenes Urteil bilden.“

Nach einem Trikotzupfer Materazzis hatte Zidane gesagt: „Wenn du mein Trikot willst, gebe ich es dir gern nach dem Spiel!“ Darauf soll der Italiener nach Medienberichten erwidert haben: „Wenn du willst, kann ich mir das Trikot von deiner Schwester holen!“ Beim EM-Qualifikationsspiel am 6. September zwischen Frankreich und Italien wird Materazzi nun fehlen.

Vincenzo Delle Donne

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