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Sport: Ja, wo stehen sie denn?

Die Eisbären zeigen ungewohnte Unsicherheit

Berlin - Es ist nicht so, dass die Eisbären Berlin mit Beginn der Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die Konkurrenz im Schongang abfertigen können. Um diese Erfahrung sind sie beim Deutschen Meister seit Freitag reicher. Da setzte es bei den Adler Mannheim eine Niederlage, die durchaus mal passieren kann. Schließlich sind die personell gut besetzten Badener in dieser Saison eines der Teams, die den Berlinern gefährlich werden könnten. Allerdings kam das Berliner 2:4 in Mannheim auf eine Art und Weise zustande, die für die Eisbären erschütternd war.

2:0 hatten die Berliner nach dem ersten Drittel geführt, 2:4 lagen sie nach dem zweiten Abschnitt zurück. „Unser erstes Drittel war sehr gut, das zweite war nicht so gut“, sagt Eisbären-Manager Peter John-Lee. „Und im dritten Drittel haben die Mannheimer dann dichtgemacht.“ Wo genau die Gründe für den Einbruch seiner Mannschaft liegen, wisse er nicht. „Das war eben nur ein B-Spiel von uns.“ Stürmer Sven Felski, in Mannheim neben Barry Tallackson Berliner Torschütze, ist in seiner Analyse weiter. „Im ersten Drittel entsprach das Ergebnis nicht dem Spielverlauf.“ Und dann, sagt Felski: „Dann waren wir als Mannschaft nicht so da.“

Harmonie hört sich anders an. Zwar hat die zweite Sturmreihe mit Tallackson, Darin Olver und Florian Busch mit sechs von zehn Berliner Toren ihre Stärke demonstriert, dafür aber sind die anderen drei Angriffsformationen von ihrer Effektivität her noch nicht sehr groß aufgefallen. Was zum Teil auch schwer war, da die Einsatzzeiten sehr unterschiedlich verteilt waren. „Zum Teil stimmt es mit dem Engagement nicht“, sagt Trainer Don Jackson. „Im zweiten Drittel in Mannheim haben einige Spieler schlimme Konzentrationsmängel gezeigt.“

Mannheims Trainer Harold Kreis hatte vor dem Spiel gegen den in den jüngsten Jahren oft übermächtigen Konkurrenten aus Berlin gesagt: „Es geht auch darum, das Territorium abzustecken.“ Die Eisbären haben ihr Territorium bisher noch nicht so recht abgesteckt. Die beiden ersten Erfolge gegen Nürnberg (5:2) und Düsseldorf (3:2 nach Verlängerung) lassen sich inzwischen relativieren. Beide Klubs verloren am Freitag zum dritten Mal am dritten Spieltag, in Nürnberg wurde Trainer Andreas Brockmann nach dem 2:8 gegen Ingolstadt sogar schon entlassen.

Für Manager Peter John-Lee ist der Saisonstart der Eisbären zwar in Ordnung, „aber auch nicht super“. Das Ziel von Jackson, sich in den ersten zehn Spieltagen „oben zu etablieren“ ist allerdings noch nicht außer Reichweite. Bereits am Sonntag können die Berliner im Heimspiel gegen die mit sechs Punkten gut gestarteten Iserlohn Roosters (Beginn 19 Uhr, Arena am Ostbahnhof) weiter daran arbeiten, bisher haben die Eisbären nur fünf Punkte. Im Berliner Tor gibt es übrigens zum dritten Mal einen Wechsel: Rob Zepp soll anstelle von Kevin Nastiuk spielen.

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