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Allen Grund zur Freude hat der alte und neue Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Der Klub steht finanziell hervorragend da.

© dpa

Jahreshauptversammlung: Kerngesunder FC Bayern bestätigt Präsident Hoeneß im Amt

Heile Welt bei Bayern München. Auf der harmonischen Jahreshauptversammlung wird Präsident Uli Hoeneß mit großem Rückhalt im Amt bestätigt - auch weil es dem Klub finanziell so gut geht wie nie zuvor.

Uli Hoeneß war ein glücklicher Mann, als er an diesem späten Donnerstagabend vor 2.591 Mitgliedern im rot gedimmten Licht auf der Tribüne stand. Nicht nur, weil er auf der Jahreshauptversammlung mit 97,1 Prozent der Stimmen in seine zweite Amtszeit als Präsident von Bayern München geschickt worden war, sondern vor allem, weil es diesem, „seinem“ Klub so gut geht wie nie zuvor. Bundesliga-Tabellenführer, 332,2 Millionen Euro Umsatz und nach Abzug von Steuern 11,1 Millionen Euro Gewinn: Die Momentaufnahme zeigte am Donnerstag eine vollkommen heile bayrische Welt.

„Es ist der Beweis, dass ein Klub auch in diesen Zeiten noch bezahlbaren Fußball haben kann“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit Blick auf den Rekordumsatz. Nicht „finanziert von Investoren, nicht finanziert von Oligarchen und Scheichs“ sei der Klub, sondern „der Beleg, dass Financial Fairplay möglich ist“. Zum 15. Mal in Folge haben die Münchner mehr eingenommen als sie ausgegeben haben - und zwar deutlich. Konsolidiert erreichten die AG und die Allianz Arena Stadion GmbH sogar einen Konzern-Umsatz von 373,4 Millionen Euro. Erst zum zweiten Mal nach 2009/10 hatte der Klub einen Umsatz von über 300 Millionen Euro erzielt und lag damit deutlich über dem Umsatz von 290,9 Millionen Euro und dem Gewinn von 1,3 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Den Aktionären soll daher im kommenden Jahr eine Dividende von 5,5 Millionen Euro ausgeschüttet werden.

„Ich bin davon überzeugt: Es gibt keinen Verein auf der Welt, der mit größter Unterstützung seiner Besitzer solche Zahlen vorweisen kann“, sagte Hoeneß. Der scheidende Finanzvorstand Karl Hopfner sprach von „einer wirtschaftlichen Basis, wie es dieser Verein noch nie zuvor in seiner 112-jährigen Geschichte hatte“. Er konnte zudem die Steigerung der Eigenkapitalquote auf 278,3 Millionen Euro verkünden.

Angesichts dieser Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass die Bayern vor der Saison 40 Millionen Euro für Javi Martinez vom oft zitierten „Festgeldkonto“ locker machen konnten. Dennoch mahnte Hopfner: „Je mehr Trophäen auf diesem Podium stehen, desto besser wird das Ergebnis in den Finanzen sein“. Zwei einsame Pokale schmückten die rot-weiße Empore, der Ligapokal und der DFB-Pokal der Frauen. „Es war mehr drin - diesen Vorwurf muss sich der FC Bayern dann auch mal gefallen lassen“, sagte Rummenigge angesichts des „Vize“-Jahres 2012 ernst.

Im Auditorium erreichten diese Worte lediglich Bastian Schweinsteiger, der die nach den Länderspielen müde und zum Teil noch angeschlagene Mannschaft vertrat. Auch Trainer Jupp Heynckes hatte grippegeschwächt abgesagt, obwohl ihm Hoeneß „das Bad in der Menge nach den überragenden Leistungen bis zum jetzigen Zeitpunkt der Saison gegönnt hätte“.

Seinen Applaus genießen durfte immerhin Hopfner, der nach 29 Jahren als Finanzchef den Posten als Vizepräsident übernahm. Neben der „guten Seele des Vereins“ wurde Verwaltungsbeiratsmitglied Rudolf Schels zum Stellvertreter von Hoeneß gewählt. Und dem Präsident blieb nichts zu sagen, außer: „Es ist ein Traum, Präsident dieses Vereins zu sein.“

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