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Einsam Union: Jan Glinker hat zurzeit nichts zu lachen.

© Matthias Koch

Jan Glinker: Zum zweiten Mal Nummer zwei

Sprunghaft zwischen den Pfosten: Warum Unions Torhüter Jan Glinker schon wieder seinen Platz für Kontrahent Marcel Höttecke räumen muss.

In den vergangenen Tagen wirkte Marcel Höttecke auffällig gut gelaunt. Während der Trainingseinheiten lächelte der Torhüter des 1. FC Union zwischen den Übungen und es schien, als könnte nichts seine gute Laune trüben.

Vielleicht hatte Höttecke ja schon eine Vorahnung, dass er am Sonntag gegen Paderborn im Stadion An der Alten Försterei (13.30 Uhr, live bei Sky) ins Tor des 1. FC Union zurückkehren würde. Gestern jedenfalls verkündete Trainer Uwe Neuhaus, dass er sich auf Höttecke als neue Nummer eins festgelegt hat. Die Nachricht kam wenig überraschend. Im vergangenen Spiel bei Greuther Fürth hatte Hötteckes Konkurrent Jan Glinker beim Gegentor nicht gut ausgesehen, als der eingewechselte Felix Klaus ihn mit einem Schuss in die kurze Ecke düpierte. Es war bei weitem nicht der erste Fehler, der ihm in dieser Spielzeit unterlief. „Jan weiß selber, dass er nicht fehlerfrei war. Diese Saison war wirklich nicht seine“, sagt Neuhaus.

Nun also Höttecke. Von dem 23-Jährigen verspricht sich der Trainer mehr Stabilität. Vor allem bei hohen Bällen hatte die Abwehr der Berliner Probleme. Immer wieder resultierten aus Flanken oder Eckbällen Gegentore, die zu Niederlagen führten. Mit Höttecke hat sich Neuhaus nun für einen Torwart entschieden, der die Strafraumbeherrschung zu seinen Stärken zählt. Jan Glinker dagegen hat Stärken auf der Linie, aber bekommt bei Flanken Probleme.

Diese Schwäche kostete Glinker bereits im Herbst seinen Platz im Tor von Union. Nur eine Oberschenkelverletzung von Höttecke brachte ihn zurück in die Stammelf. Glinker spielte von da an fehlerfrei – bis zum Spiel in Fürth. Dass die erneute Degradierung zur Nummer zwei die Leistungen Glinkers negativ beeinflussen könnten, glaubt Neuhaus nicht. Er macht Glinker Mut: „Sollte Marcel Höttecke in den kommenden drei Spielen patzen, werde ich darüber natürlich nicht hinwegsehen können. Wichtig werden die Trainingseinheiten sein, da muss Jan sich zeigen. Nicht verbal, sondern mit Leistung.“ Im Umkehrschluss heißt das für Höttecke: Er muss erst beweisen, dass er zu Recht als Nummer eins ausgewählt wurde.

Im November hatte Höttecke schon einmal gezeigt, dass er dem Druck als Stammtorhüter durchaus gewachsen ist. Der Neuzugang, der im Sommer von den Amateuren von Borussia Dortmund zu Union gewechselt war, spielte vier Mal von Beginn an und leistete sich keine nennenswerten Fehler. Mit Höttecke im Tor holte Union damals sechs Punkte und kassierte vier Gegentore. Wenn Höttecke diese Zahlen bestätigen kann, dürfte ihm sein Lächeln noch lange erhalten bleiben.

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