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Sport: Jetzt darf Magath lächeln

Der Stuttgarter Trainer kann den FC Bayern bald einholen

Stuttgart. Der Tag danach war ruhig. Nicht einmal einen Ordnungsdienst hatten die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des VfB Stuttgart für die Trainingseinheit an diesem Sonntag bestellt. 150 Schaulustige verloren sich zwischen den Zäunen auf dem Klubgelände in Bad Cannstatt. Offenbar hatte viele VfB-Fans am letzten Tag der Osterferien etwa anderes zu tun.

VfB-Trainer Felix Magath passte das sehr gut. Wochenlang hatte er vom zweiten Platz in der Fußball-Bundesliga gesprochen, obwohl Bayern München doch fünf Punkte Vorsprung hatte, und war deshalb als vollmundiger PR-Manager belächelt worden. Nach dem 3:1 (1:0) über Eintracht Frankfurt und der Niederlage der Bayern in Dortmund hat Magath sein Zwischenziel erreicht. Zwei Punkte trennen die Schwaben nun noch von Rang zwei. Am 15. Mai spielt Stuttgart zu Hause gegen den Rekordmeister, vielleicht ist es das Endspiel um die direkte Qualifikation zur Champions League.

Als sei nichts passiert, stolzierte VfB-Coach Magath am Sonntag über den Platz und beobachtete seine Spieler. Es wurde gelacht und gescherzt. Magath hatte auf einem Teil des Rasens vier Eishockeytore aufgebaut. Eines an jeder Seite. Die Helden vom Samstag spielten Ball und hatten ihren Spaß beim munteren Trainieren zweier Mannschaften auf vier Tore. Und als Felix Magath doch etwas sagte, dann über das Gegentor der Frankfurter. „Das hat unsere Torbilanz verschlechtert. Und die kann ja sehr entscheidend sein, wenn es um Platz zwei geht.“

Der VfB hat sich mit dem Sieg über Frankfurt den Einzug in den Uefa-Cup gesichert. So kann man es auch sehen. Und mehr, meint Felix Magath, gäbe es momentan wirklich nicht zu sagen. Immerhin: Die Bayern würden jetzt sicher etwas unruhig. „Wir können damit leben, wenn wir nicht Zweiter werden, bei den Bayern sieht das sicher anders aus“, sagte Magath.

Auch sein Kapitän Zvonimir Soldo hielt sich erst einmal vornehm zurück. Der Kroate wischte sich mit der Trainingsjacke den Schweiß von der Stirn und lächelte verlegen. „Wenn wir alle Spiele gewinnen, werden wir Zweiter. Aber zuerst müssen wir Platz drei sichern.“ Platz zwei freilich wäre für Felix Magath das beste Empfehlungsschreiben für einen Vertrag bei den Bayern aus München. Denn die wollen ihn angeblich. Sogar einen Wechsel in diesem Sommer halten Beobachter in Stuttgart für denkbar. Felix Magath allerdings schwieg zu allen Spekulationen. Er verschwand mit einem Lächeln zum Duschen.

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