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Sport: Jetzt zählen für Alba nur noch Siege

Basketballer stehen vor dem Aus im Viertelfinale

Berlin - Zwei Niederlagen in zwei Spielen gegen die Artland Dragons Quakenbrück: Was spricht am Sonntag (17 Uhr, Max-Schmeling-Halle) noch für Alba Berlin? „Nicht viel“, sagt Marco Baldi, der Geschäftsführer des Basketball-Bundesligisten, am Tag nach dem 84:98 in Quakenbrück. „Wir haben uns in eine schwierige Situation manövriert. Aber ich glaube, dass das Team Charakter hat.“ Um das Aus im Play-off-Viertelfinale noch zu verhindern, braucht Alba nun drei Siege – und darf nicht mehr verlieren. Morgen geht es erstmals um alles oder nichts.

„Mit rein basketballerischen Mitteln, taktischen und technischen Finessen, ist das Spiel nicht zu gewinnen“, sagt Baldi. „Um durchzukommen, muss jeder über die Schmerzgrenze gehen.“ Eine Niederlage käme einer Blamage gleich. Schließlich hat Alba Berlin als Saisonziel den deutschen Meistertitel und die Rückkehr in die Europaliga ausgegeben. Der Pfingstsonntag könnte nun zum Schicksalstag für Trainer Henrik Rödl werden, Albas gesamtes Konzept könnte an diesem Nachmittag in sich zusammenfallen.

Baldi will sich zu Wenn und Aber noch nicht äußern. „Wenn wir uns jetzt auf übermorgen konzentrieren, verlieren wir das Quäntchen Energie, das wir zum Siegen brauchen.“ Energie ließ das Team am Donnerstag vermissen, als es im ersten Viertel 17 Punkte Vorsprung hatte – und noch mit 14 Punkten Unterschied verlor. Anfangs hätten die eigentlich defensivstarken Berliner „offensiv über ihren Möglichkeiten“ gelegen, sagt Baldi, in der Verteidigung aber keineswegs auf höchstem Niveau gespielt. „Wir haben dem Spiel auch am Anfang nicht den Stempel aufgedrückt, deshalb hat uns die Führung nicht enorme Sicherheit gegeben.“ Am Ende summierten sich vergebene Freiwürfe, Fehlpässe und Panik.

„Ich stehe noch unter Schock“, sagte Spielmacher William Avery gestern und wollte keine Prognose für den Sonntag abgeben. Seine Mannschaft traf in Quakenbrück 60 Prozent der Dreipunktewürfe (9 insgesamt), doch Quakenbrück toppte Albas Saisonbestmarke mit 67 Prozent (14). Vor allem aber verlor Alba das Reboundduell erneut deutlich (22:37) – und das, obwohl die Berliner in der Hauptrunde das zweitbeste Reboundteam der Bundesliga stellten und Quakenbrück das zweitschlechteste. Trainer Henrik Rödl verweist hier auf die Foulprobleme großgewachsener Spieler wie Koko Archibong (ein Rebound) und Ruben Boumtje Boumtje (4), „die uns wehgetan haben“. Sie schauten lange nur zu.

Allerdings waren für das Plus der Quakenbrücker Rebounds im Vergleich zur Punkterunde gar nicht die großen Spieler verantwortlich: Bryan Bailey (1,87 Meter, 6 Rebounds) und Lamont McIntosh (1,89 Meter, 5 Rebounds) sind die Kleinsten ihres Teams.

Helen Ruwald

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