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Sport: Jörg Böhme

Wie der Gladbacher das Spiel gegen Bielefeld erlebte

Jörg Böhme hat jetzt eine Vorbildfunktion. Mit seiner Erfahrung aus zwölf Profijahren, 167 Bundesligaeinsätzen und zehn Länderspielen soll er bei Borussia Mönchengladbach den Nachwuchs führen. Dass er dazu gewillt ist beweist Böhme schon vor dem Anpfiff. Dem Jungen, der mit ihm aufs Feld gelaufen ist, zeigt er, dass er zur Tribüne winken soll, dann dreht sich Böhme um und demonstriert das Gleiche zur anderen Seite. Im Spiel ist es ähnlich: Böhme spielt im Dreier-Mittelfeld auf der linken offensiven Position. Hinter sich, in der Viererkette, verteidigt Marcel Jansen, ein 19-Jähriger mit 90 Minuten Bundesliga-Erfahrung. Böhme übernimmt den offensiven Part in dieser Zweierbeziehung, Jansen hält ihm den Rücken frei.

Es ist, wie man so schön sagt, ein besonderes Spiel für Jörg Böhme: sein erstes für Mönchengladbach, seinen Lieblingsklub aus Kindheitstagen, dazu gegen Arminia Bielefeld, einen seiner vielen früheren Vereine – und das an seinem 31. Geburtstag. In Mönchengladbach spürt Böhme wieder, dass er gebraucht wird, nachdem er bei Schalke nur noch Ersatz war. 118 Tage sind seit seinem letzten Bundesligaspiel vergangen, nur noch zweimal wurde er in dieser Saison eingewechselt. In Gladbach soll es ganz anders werden. „Mein Wunschspieler“, hat Trainer Dick Advocaat über ihn gesagt.

61-mal kommt Böhme an den Ball, bevor er eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt wird. In der 18. Minute leitet er die erste Chance ein, als er den Ball im Bielefelder Strafraum geschickt zu Neuville weiterleitet. Wann immer es geht, versucht Böhme, direkt zu spielen, um das Spiel schnell zu machen. Sein größter Vorteil aber ist zugleich sein größter Nachteil. Böhme kann mit seinem linken Fuß, was kaum ein Zweiter in der Liga kann. Allerdings geht das auf Kosten seines rechten Fußes. In der 42. Minute hat er Nationalspieler Owomoyela im Strafraum aussteigen lassen. Er könnte aufs Tor schießen, allerdings mit rechts. Stattdessen versucht er abzuspielen: Der Ball bleibt in der Abwehr hängen.

Weil Jörg Böhmes linker Fuß eine überragende Technik hat, schießt er für Gladbach die Freistöße und Ecken von der rechten Seite. In der 26. Minute kann Dammeier nach einem Freistoß gerade noch vor Fukal retten. In der 52. Minute fliegt Böhmes Ecke auf den Kopf von Craig Moore und von dort zum 1:0 ins Tor. Böhme ist in der Winterpause nach Gladbach gekommen, Moore auch. Die Transfers fangen an, sich schon bezahlt zu machen.

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