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Sport: John Kostecki übernimmt das Kommando

Ericsson beim Ocean Race mit neuem Skipper

Berlin - Es sei deprimierend, schrieb Navigator Steve Hayles am 1. März von Bord der Ericsson kurz vor Kap Hoorn, aber sie wüssten nicht mehr, was sie tun könnten. Jedesmal, wenn die neuen Positionsdaten durchgegeben wurden, waren er und seine neun Mitsegler ein Stück weiter zurückgefallen. Obwohl ihr Gefährt unter den baugleichen Farr-Entwürfen das leichteste sein soll, segelten sie den fünf im Rennen verbliebenen Kontrahenten bloß hinterher (nachzulesen unter www.volvooceanrace.com). Nur der Ausfall der spanischen Movistar verhinderte, dass das schwedische Team als letztes in Rio eintraf. Das erneut schlechte Abschneiden der Ericsson auf der vierten Etappe des Volvo Ocean Race und die offensichtliche Ratlosigkeit des Kapitäns Neal McDonald hat nun zu dessen Ablösung geführt. Das Kommando an Bord der Ericcson wird der Amerikaner John Kostecki übernehmen, der die traditionsreiche und extrem harte Hochseeregatta vor vier Jahren mit der deutschen Illbruck gewann. Kostecki hatte die Schweden, die auch wegen technischer Probleme im aktuellen Klassement Rang sechs belegen, schon während der Kurzbahnregatten als Taktiker unterstützt. Der in der Crew beliebte Neal McDonald, der beim vorherigen Rennen mit der Assa Abloy Kosteckis schärfster Konkurrent war, bleibt als Wachführer an Bord.

Einen Skipper auszuwechseln, ist im Segelsport ein schwerwiegender Schritt. Selten ringen sich Mannschaften dazu durch. Die Entscheidung des Managements ähnelt denn auch der eines Trainerwechsels im Abstiegskampf. Sie soll vor allem Zerwürfnisse innerhalb des Teams kitten. Außerdem soll der mehrfache Olympiasieger Kostecki „mehr Intensität an Bord bringen“, heißt es. Zumindest auf der nächsten Etappe, die man unbedingt gewinnen will.

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